Ergebnisse zum 1. Quartal 2008
- Erfreulicher Anstieg bei Umsatz und betrieblichem Ergebnis
- Wachstumsprogramm für Hochleistungsstandorte intensiviert
- Schließung des bulgarischen Kartonwerks Nikopol
- Fokus auf Preisstabilität erfordert Stillstände bei MM Karton im 2. Quartal
- Marktanteils- und Produktivitätsgewinne unterstützen positive Entwicklung bei MM Packaging
- Halbjahresergebnis 2008 knapp unter Vorjahreswert erwartet
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Konzernkennzahlen – IFRS
1) zum 31. Dezember 2007
Der Mayr-Melnhof Konzern konnte sich im ersten Quartal 2008 trotz spürbarer Abschwächung der konjunkturellen Rahmenbedingungen gut behaupten und das Wachstum bei Umsatz und betrieblichem Ergebnis fortsetzen. Der Periodenüberschuss lag aufgrund einmaliger Sondereffekte mit 27,3 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahreswert von 28,7 Mio. EUR.
Die Auftragsstände sind wie bereits berichtet nach den historischen Höchstwerten Mitte 2007 wieder zurückgegangen. Vor diesem Hintergrund verzeichnete die Mayr-Melnhof Gruppe in den ersten Monaten 2008 sowohl in der Kartonproduktion als auch in der Faltschachtelfertigung aber noch eine solide Nachfrage und Auslastung.
Bei anhaltend hohen Rohstoffpreisen und inflationsbedingter Dämpfung des Privatkonsums dauert die konjunkturelle Abschwächung in Westeuropa unübersehbar weiter an. Unter den nunmehr deutlich herausfordernden Rahmenbedingungen setzt MM auf weitere Produktivitätsgewinne und Preisdisziplin zur Unterstützung einer hohen Profitabilität des Konzerns.
Im Zuge dessen wird das Wachstumsprogramm für Hochleistungsstandorte unter Konzentration von Mengen und Investitionen intensiviert.
In diesem Zusammenhang wird die Produktion am bulgarischen Kartonstandort in Nikopol (Kapazität ca. 60.000 Tonnen p.a.) eingestellt und auf kosteneffizientere Hochleistungswerke von MM Karton verlagert. Die Aufwendungen für die Stilllegung des Werkes wurden im ersten Quartal erfasst und belaufen sich auf 22,6 Mio. EUR.
Der Verkauf des Altpapierunternehmens Joh. Spiehs sowie der Altpapier-Beteiligungen an der „Papyrus-Gruppe“ und der Parek wurde abgeschlossen. Die Erträge aus der Beteiligungsveräußerung beliefen sich auf 20,0 Mio. EUR.
Die Umsatzerlöse des Konzerns erhöhten sich um 7,5 % bzw. 31,6 Mio. EUR auf 452,9 Mio. EUR. Dieser Anstieg resultiert aus Mengensteigerungen in beiden Divisionen sowie höheren Kartonpreisen.
Beim betrieblichen Ergebnis gelang ein Zuwachs von 5,2 % auf 44,4 Mio. EUR. Diese Verbesserung ist sowohl auf einen Ergebnisanstieg bei MM Karton als auch bei MM Packaging zurückzuführen. Die Operating Margin belief sich damit auf 9,8 % (Q1 2007: 10,0 %).
Das Ergebnis vor Steuern lag mit 42,4 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahreswert (Q1 2007: 42,9 Mio. EUR). Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich auf 15,1 Mio. EUR nach 14,2 Mio. EUR im ersten Quartal 2007. Die Konzernsteuerquote stieg von 33,1 % auf 35,6 %. Diese Erhöhung ergibt sich im Wesentlichen aus der Besteuerung einmaliger Erträge aus Beteiligungsveräußerungen. In den Folgequartalen ist jedoch mit einer Reduktion der Steuerquote aufgrund des in 2008 geringeren deutschen Körperschaftsteuersatzes zu rechnen.
Ausblick
Im Zuge fortschreitender Inflation sowie der starken Aufwertung des Euro hat die europäische Konjunktur in den ersten Monaten dieses Jahres spürbar an Fahrt verloren. Vor diesem Hintergrund disponieren unsere Kunden nun deutlich kurzfristiger. Wie bereits Mitte März indiziert, werden unverändert hohe Kosten sowie nachfrage- und währungsbedingter (britisches Pfund) Preisdruck die Entwicklung im ersten Halbjahr 2008 prägen.
Im ersten Quartal konnte in der Kartonerzeugung noch durch verstärkten Absatz auf außereuropäischen Märkten eine insgesamt sehr hohe Auslastung erzielt werden. Im zweiten Quartal bleiben Maschinenstillstände aufgrund des Fokus auf Preisstabilität und begrenzter Absatzmöglichkeiten außerhalb Europas unausweichlich. Auf der Kostenseite setzt die Entspannung beim strategischen Rohstoff Altpapier vorerst nur sehr langsam ein. Demgegenüber ist bei allen rohölpreisabhängigen Inputfaktoren mit steigender Tendenz zu rechnen. Daher wird die Operating Margin des ersten Quartals im zweiten Quartal nicht erreicht werden.
Die allgemeine Auslastungssituation der Faltschachtelbranche in Westeuropa zeigt zunehmend ein heterogenes Bild. Dennoch sind wir zuversichtlich, die Ergiebigkeit des Geschäftes im Bereich Packaging sowohl infolge weiterer Marktanteilsgewinne als auch durch Produktivitätssteigerungen auch im zweiten Quartal auf hohem Niveau zu halten.
Somit wird das Halbjahresergebnis 2008 aus heutiger Sicht knapp unter dem Vorjahreswert erwartet.
Der Expansionskurs wird fortgesetzt. Die Chancen stehen gut.
Divisionen
MM Karton
Entsprechend der im Vergleich zum Vorjahr nunmehr deutlich kurzfristigeren Planung der Kartonkunden hat der durchschnittliche Auftragsstand von MM Karton nach dem atypisch hohen Wert im Vergleichzeitraum des Vorjahres (Q1 2007: 149.000 Tonnen) im ersten Quartal mit rund 76.000 Tonnen wieder ein Normalniveau bei stabilem Ordereingang erreicht.
Die Kosten für Altpapier und Energie befanden sich während der ersten Monate 2008 nach wie vor auf hohem Niveau, weshalb hohe Aufmerksamkeit auf Preisdisziplin gelegt wurde. Kurzfristige marktbedingte Stillstände betrafen im ersten Quartal vorerst nur selektiv kleinere Werke, während wir an den Hochleistungsaggregaten im Volllastbetrieb durchfahren konnten.
Die produzierte Tonnage stieg um 5,7 % auf 430.000 Tonnen (Q1 2007: 407.000 Tonnen), wodurch die Kapazitäten zu rund 96 % ausgelastet waren (Q1 2007: 96 %).
Der Kartonabsatz belief sich auf rund 427.000 Tonnen und war damit um 6,0 % höher als im Vorjahr (Q1 2007: 403.000 Tonnen). Mit einen Anteil von rund 21 % (Q1 2007: 15 %) musste zur Auslastung der Kartonwerke wieder deutlich mehr Menge auf den außereuropäischen Märkten abgesetzt werden. Auf den Hauptmarkt Europa entfielen somit 79 % nach 85 % im ersten Quartal 2007.
Die Umsatzerlöse stiegen um 9,2 % von 219,7 Mio. EUR auf 240,0 Mio. EUR. Dieser Zuwachs resultierte sowohl aus der höheren Verkaufsmenge als auch aus besseren
Durchschnittspreisen. Demgegenüber ist das betriebliche Ergebnis von 17,5 Mio. EUR auf 18,4 Mio. EUR angestiegen. Die Operating Margin lag dadurch mit 7,7 % unter dem Vorjah-reswert (Q1 2007: 8,0 %).
In einem zunehmend verhalteneren Marktumfeld konnte MM Packaging auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2008 die Kapazitäten der Faltschachtelwerke sowohl in West- als auch in Osteuropa gut auslasten.
Ein durchwegs zufriedenstellender Geschäftsgang sowie die schrittweise Produktionsauf-nahme für neu gewonnene Kontrakte lieferten positive Impulse.
Laufende Herausforderung bleibt die Nutzung zusätzlicher Einsparungs- und Produktivi-tätspotentiale innerhalb unseres Standortnetzwerks mit dem Ziel, die Stückkosten durch höchstmögliche Industrialisierung der Prozesse weiter zu senken. Dadurch sichern wir die Wettbewerbsstärke unserer Produktionsbasis für die kontinuierliche Expansion des
Geschäftes mit vorwiegend multinationalen Konsumgüterproduzenten.
Die verarbeitete Tonnage belief sich im ersten Quartal auf rund 165.000 Tonnen und lag damit leicht über dem Vergleichswert des Vorjahres (Q1 2007: 162.000 Tonnen).
Die Umsatzerlöse stiegen um 5,4 % von 236,0 Mio. EUR auf 248,7 Mio. EUR. Das betriebliche Ergebnis erhöhte sich im nahezu selben Ausmaß um 5,3 % von 24,7 Mio. EUR auf 26,0 Mio. EUR. Die Operating Margin betrug somit wie im ersten Quartal des Vorjahres 10,5 %.
Den detaillierten Quartalsbericht zum 1. Quartal 2008 finden Sie auf unserer Website unter www.mayr-melnhof.com.
Nächster Termin:
19. August 2008 – Ergebnisse zu 1. Halbjahr 2008