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Konzernergebnis 2010

  • Umsatzerlöse +11,1 %
  • Jahresüberschuss mit 110,4 Mio. EUR +13,3 % über Vorjahr
  • Dividende auf 1,95 EUR / Aktie angehoben

Der Mayr-Melnhof Konzern konnte 2010 den konjunkturellen Aufschwung in Europa nutzen und das Geschäftsjahr mit einem deutlichen Anstieg bei Umsatz und Ergebnis abschließen. Vor dem Hintergrund starker Nachfrage und Vollauslastung gelang in der Kartonerzeugung, MM Karton, eine zügige Weitergabe des massiven Rohstoffkostenanstiegs, insbesondere bei Faserkosten, und somit eine spürbare Erholung der Marge. MM Packaging verzeichnete ebenfalls einen erfreulichen Zuwachs bei Umsatz und Menge, wodurch wieder ein hohes Ertragsniveau erreicht wurde, das infolge der verzögerten Weitergabe der stark gestiegenen Kartonpreise jedoch leicht unter dem Vorjahr lag. Strategiekonform wurde der Wachstumskurs in neue Märkte mit dem Erwerb des größten chilenischen Faltschachtelerzeugers, Marinetti, fortgesetzt. Der erfreulichen Ergebnisentwicklung entsprechend soll die Dividende auf EUR 1,95 je Aktie (2009: EUR 1,70 je Aktie) angehoben werden

 

Konzernergebnis 2010

konsolidiert, in Mio. EUR, nach IFRS

2010 2009

+/-

Umsatzerlöse 1.778,9 1.601,5 +11,1%
Betriebliches Ergebnis 162,3 149,9 +8,3%
Operating Margin 9,1% 9,4%  
Ergebnis vor Steuern 151,7 132,4 +14,6%
Ertragsteuern (41,3) (35,0)  
Jahresüberschuss 110,4 97,4 +13,3%
in % Umsatzerlöse 6,2% 6,1%  
davon Minderheitsanteile 2,3 3,2  
Gewinn je Aktien (in EUR) 5,39 4,44  
Cash Earnings 187,7 184,9 +1,5%
Cash Earnings Margin 10,6% 11,5%  
Mitarbeiter 8.679 8.112  
Investitionen 86,6 61,6  
Abschreibungen 81,8 97,8  

1) inklusive Wertminderung auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

 

Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns erreichten 1.778,9 Mio. EUR und lagen damit um 11,1 % bzw. 177,4 Mio. EUR über dem Vorjahr. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem Mengenanstieg in beiden Divisionen sowie höheren Kartonpreisen. 

Das betriebliche Ergebnis erreichte 162,3 Mio. EUR und verbesserte sich damit um 8,3 % bzw. 12,4 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (2009: 149,9 Mio. EUR). Dieser Anstieg resultiert aus dem deutlichen Ergebniszuwachs in der Kartonerzeugung. Mit 9,1 % lag die Operating Margin des Konzerns leicht unter dem Vorjahr (2009: 9,4 %). Der Return on Capital Employed belief sich auf 18,9 % (2009: 16,9 %).
 
Einmalige Aufwendungen aus Beteiligungsveräußerungen betrugen 6,9 Mio. EUR und resultierten im Wesentlichen aus der Beendigung der Kartonproduktion und dem Verkauf der Karton Deisswil AG, Schweiz, im zweiten Quartal. 

Dem gesunkenen Zinsniveau entsprechend haben sich sowohl Finanzerträge von 7,1 Mio. EUR auf 2,5 Mio. EUR als auch Finanzaufwendungen von -4,6 Mio. EUR auf -2,9 Mio. EUR vermindert.

Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 14,6 % und erreichte 151,7 Mio. EUR (2009: 132,4 Mio. EUR).

Der Jahresüberschuss des Mayr-Melnhof Konzerns erhöhte sich deutlich um 13,3 % auf 110,4 Mio. EUR (2009: 97,4 Mio. EUR).

Konzernbilanz

Das Gesamtvermögen des Konzerns belief sich per 31. Dezember 2010 auf 1.520,9 Mio. EUR und lag damit um 132,3 Mio. EUR über dem Vorjahr (31. Dezember 2009: 1.388,6 Mio. EUR). Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem Ultimo 2009 (964,3 Mio. EUR) um 18,8 Mio. EUR auf 983,1 Mio. EUR. Diese Differenz resultiert im Wesentlichen aus dem Periodenüberschuss, dem die Dividendenzahlung für 2009 sowie die Aktienrückkäufe des Berichtsjahres als Abzugspositionen gegenüberstehen. Die Eigenkapitalausstattung belief sich demnach auf 64,6 % (31. Dezember 2009: 69,3 %). 

Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns, welche in nahezu gleichen Teilen langfristigen bzw. kurzfristigen Charakter haben, erhöhten sich insbesondere durch die Aufnahme von zinsgünstigen Bankkrediten sowie akquisitionsbedingt von 67,8 Mio. EUR auf 129,7 Mio. EUR. 

Die verfügbaren Mittel des Konzerns, die im Wesentlichen in Festgeldern veranlagt sind, reduzierten sich um 21,3 Mio. EUR auf 332,3 Mio. EUR (31. Dezember 2009: 353,6 Mio. EUR). 
Sie übersteigen die verzinslichen Verbindlichkeiten um 202,6 Mio. EUR (31. Dezember 2009: 285,8 Mio. EUR), sodass der Konzern weiterhin eine Nettoliquidität aufweist.

 

Ausblick 

Die wirtschaftliche Dynamik im Hauptmarkt Westeuropa zeigt nach dem starken Aufschwung im Vorjahr weiterhin in Richtung Normalisierung. Infolge der aktuell recht stabilen Arbeitsmarktsituation ist davon auszugehen, dass die positiven Impulse für den Privatkonsum und damit die Karton- und Faltschachtelnachfrage in den kommenden Monaten erhalten bleiben können. Vorbehalte sind die sich etwas verlangsamende Weltwirtschaft und fehlende Konsolidierung der öffentlichen Haushalte.

Diesen Rahmenbedingungen entsprechend konnten wir auch seit Jahresbeginn mit gut gefüllten Auftragsbüchern die hohe Auslastung der Vorquartale in beiden Divisionen fortsetzen. Die Nachhaltigkeit dieser Situation ist für das Gesamtjahr 2011 allerdings noch nicht abschätzbar.

Demgegenüber schlugen sich in der Kartonerzeugung wie erwartet neuerliche Kostensteigerungen bei Altpapier, Chemikalien und Transport nieder. Selektive Anpassungen der Kartonpreise sind daher für den weiteren Jahresverlauf geplant. In der Kartonverarbeitung ist die Weitergabe der jüngsten Kartonpreiserhöhungen fortgeschritten, jedoch aufgrund der zeitverzögerten Validität erst schrittweise wirksam.

Absehbare Investitionsvorhaben werden sich in der Kartonerzeugung insbesondere auf Maßnahmen zur Reduktion direkter Kosten und Optimierungen im Produktprogramm konzentrieren. In der Kartonverarbeitung wird ein besonderer Schwerpunkt auf der Bereitstellung der notwendigen Kapazitäten für die Fortführung des Wachstumskurses liegen.

Ziel bleibt es, mit den erwirtschafteten Mitteln die Marktführerschaft in beiden Kerngeschäftsbereichen durch höchste Kosteneffizienz, Kompetenzführerschaft und kontinuierliche Expansion auszubauen. Weitere Wachstumsschritte sind in Planung und werden risikobewusst umgesetzt. 

Aufgrund der eingeschränkten Prognosemöglichkeiten ist ein Ausblick auf das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2011 zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht möglich.

 

Entwicklung im 4. Quartal 2010

Der Mayr-Melnhof Konzern verzeichnete im vierten Quartal 2010 eine ähnlich gute Auslastung wie im Vorquartal, wobei sich das Abnahmeverhalten der Kunden im Monat Dezember saisonbedingt verlangsamte. Die Kapazitäten von MM Karton waren im Quartalsdurchschnitt zu 98 % ausgelastet (3. Quartal 2010: 99 %; 4. Quartal 2009: 93 %).

Infolge des anhaltenden Preisauftriebs bei Inputfaktoren, insbesondere Logistik und Chemikalien, wurden die Kartonpreise zu Beginn des vierten Quartals dem gestiegenen Kostenniveau angepasst. Dadurch gelang es, die Operating Margin von MM Karton mit 8,8 % auf dem Niveau des dritten Quartals zu halten (3. Quartal 2010: 8,8 %; 4. Quartal 2009: 5,7 %). Aufgrund der verzögert wirkenden Weitergabemöglichkeiten der Kartonpreiserhöhung reduzierte sich jedoch die Operating Margin von MM Packaging auf 7,1 % (3. Quartal 2010: 9,9 %; 4. Quartal 2009: 11,8 %).

Die konsolidierten Umsatzerlöse stiegen um 11,6 % auf 463,2 Mio. EUR (4. Quartal 2009: 415,0 Mio. EUR), wobei diese Zunahme sowohl aus dem höheren Volumen als auch aus besseren Durchschnittspreisen resultierte. Mit 39,0 Mio. EUR zeigte sich das betriebliche Ergebnis gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres (39,8 Mio. EUR) nahezu unverändert. Die Operating Margin belief sich damit auf 8,4 % (4. Quartal 2009: 9,6 %).

Bedingt durch den Wegfall der Wertminderungsaufwendungen des Vorjahres für den ehemaligen Standort Karton Deisswil AG, Schweiz, lag der Periodenüberschuss mit 27,2 Mio. EUR deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres (4. Quartal 2009: 17,1 Mio. EUR).

 

Entwicklung in den Divisionen

MM Karton

in Mio. EUR, nach IFRS 2010 2009 +/-
Umsatzerlöse1) 879,7 766,0 +14,8%
Betriebliches Ergebnis 65,1 51,5 +26,4
Operating Margin 7,4% 6,7%  
Return on Capital Employed 19,9% 12,2%  
Verkaufte Tonnage (in Tausend t) 1.564 1.481 +5,6%
Produzierte Tonnage (in Tausend t) 1.579 1.499 +5,3%

1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen

 

Parallel zur unerwartet starken gesamtwirtschaftlichen Erholung und dem damit verbundenen Wiederauffüllen der Supply-Chain verzeichnete die europäische Kartonnachfrage 2010 einen erfreulich dynamischen Aufschwung. Vor dem Hintergrund der jüngsten Kapazitätsschließungen in der Industrie zeigte sich Karton sogar temporär als knappes Gut. Unter diesen Rahmenbedingungen waren die Kapazitäten von MM Karton während des gesamten Jahres nahezu voll ausgelastet. Die Auslastungsquote belief sich auf 98 % nach 88 % im Vorjahr. Mit 169.000 Tonnen lag auch der durchschnittliche Auftragsstand von MM Karton signifikant über dem Wert der Vergleichperiode (2009: 56.000 Tonnen). 

Im Zuge der starken Nachfrage waren aber auch die Preise auf den Beschaffungsmärkten durch eine steile Aufwärtsbewegung geprägt. Vor allem Altpapier und Zellstoff verzeichneten einen rasanten Anstieg, dem erst ab dem dritten Quartal eine Konsolidierung auf hohem Niveau folgte. Darüber hinaus waren auch Chemikalien und Logistikleistungen durch einen deutlichen Preisauftrieb gekennzeichnet. Unterstützt durch die Vollauslastung und knappe Verfügbarkeit gelang aber eine rechtzeitige Umsetzung der angestrebten Kartonpreiserhöhungen sowie eine erfreuliche Verbesserung der Marge.

Es wurden rund 1.579.000 Tonnen Karton produziert. Dies entspricht einem Anstieg von 5,3 % gegenüber dem Vorjahr (2009: 1.499.000 Tonnen). Analog zur Produktion erhöhte sich der Kartonabsatz um 5,6 % auf 1.564.000 Tonnen. Infolge deutlich gestiegener Durchschnittspreise stiegen die Umsatzerlöse überproportional zur Menge um 14,8 % auf 879,7 Mio. EUR (2009: 766,0 Mio. EUR). Rund 68 % davon entfielen auf Westeuropa, 20 % auf Osteuropa und 12 % auf das außereuropäische Geschäft (2009: 70 %, 17 %, 13 %). 

Beim betrieblichen Ergebnis gelang ein Zuwachs von 26,4 % bzw. 13,6 Mio. EUR auf 65,1 Mio. EUR. Die Operating Margin erreichte damit 7,4 % nach 6,7 % im Vorjahr. Der Return on Capital Employed stieg auf 19,9 % (2009: 12,2 %).

MM Packaging

in Mio. EUR, nach IFRS 2010 2009 +/-
Umsatzerlöse1) 1.020,7 952,0 +7,2%
Betriebliches Ergebnis 97,2 98,4 -1,2%
Operating Margin 9,5% 10,3%  
Return on Capital Employed 18,3% 20,0%  
Verarbeitete Tonnage (in Tausend t) 675 630 +7,1%

1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen

 

Die konjunkturelle Belebung und das wiedererstarkte Konsumentenvertrauen haben sich 2010 auch nachhaltig positiv auf die europäische Faltschachtelnachfrage ausgewirkt. Unter diesen Vorgaben verzeichneten die Produktionsstandorte von MM Packaging im gesamten Jahresverlauf eine durchwegs hohe Auslastung. In Europa konnten die Marktanteile erfolgreich behauptet werden, während im außereuropäischen Raum weitere Anteilszuwächse erzielt wurden. Lange Lieferzeiten und Engpässe in der Kartonbeschaffung stellten eine große Herausforderung für die kontinuierliche Versorgung unserer Kunden dar.

Hohe Priorität galt der Weitergabe der binnen kurzer Zeit signifikant gestiegenen Kartonpreise an die Kunden. Diese gelang in einem anhaltend stark wettbewerbsintensiven Marktumfeld nur schrittweise, wobei die gute Nachfragesituation unterstützend wirkte.

Mit dem Aufbau und der Inbetriebnahme von MMP Tehran sowie der Akquisition des führenden chilenischen Faltschachtelproduzenten Marinetti S.A. mit Sitz in Santiago de Chile wurde der langjährige Expansionskurs in neue Märkte strategiekonform fortgesetzt. 

Schwerpunkte im operativen Bereich konzentrierten sich weiterhin auf Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung und Maximierung der Kosteneffizienz.

In einem insgesamt positiven Marktumfeld gelang es, die verarbeitete Tonnage von
630.000 Tonnen auf 675.000 Tonnen anzuheben. Dies entspricht einem Anstieg von 7,1 % bzw. 45.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr. 

Parallel zur Mengensteigerung lagen die Umsatzerlöse mit 1.020,7 Mio. EUR um 7,2 % über dem Vorjahreswert (952,0 Mio. EUR). Die regionale Verteilung blieb mit einem Anteil von 69 % in Westeuropa, 27 % in Osteuropa und 4 % in außereuropäischen Märkten in hohem Maße konstant (2009: 70 %, 27 %, 3 %). 

Das betriebliche Ergebnis konnte mit 97,2 Mio. EUR nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (98,4 Mio. EUR) gehalten werden. Durch die zeitverzögerte Weitergabe der stark gestiegenen Kartonpreise lag die Operating Margin mit 9,5 % jedoch unter dem Vorjahresniveau (2009: 10,3 %). Der Return on Capital Employed belief sich auf 18,3 % (2009: 20,0 %).

Quartalsübersicht

konsolidiert, in Mio. EUR, nach IFRS

Q4/2009 Q1/2010 Q2/2010 Q3/2010 Q4/2010
Umsatzerlöse 415,0 439,2 423,8 452,7 463,2
EBITDA 57,3 58,9 48,8 66,4 62,4
EBITDA Margin 13,8% 13,4% 11,5% 14,7% 13,5%
Betriebliches Ergebnis 39,8 40,2 37,4 45,7 39,0
Operating Margin 9,6% 9,2% 8,8% 10,1% 8,4%
Ergebnis vor Steuern 22,2 39,0 28,5 46,4 37,8
Ertragsteuern (5,1) (11,2) (7,4) (12,1) (10,6)
Periodenüberschuss 17,1 27,8 21,1 34,3 27,2
in % Umsatzerlöse 4,1% 6,3% 5,0% 7,6% 5,9%

Gewinn je Aktie
(einfach und verwässert in EUR) 

0,75 1,33 1,04 1,67 1,35
Cash Earnings 42,3 46,1 37,3 54,6 49,7
Cash Earnings Margin 10,2% 10,5% 8,8% 12,1% 10,7%

 

in Mio. EUR, nach IFRS Q4/2009 Q1/2010 Q2/2010 Q3/2010 Q4/2010
Umsatzerlöse1) 200,4 219,9 207,4 225,0 227,4
Betriebliches Ergebnis 11,4 12,2 13,0 19,8 20,1
Operating Margin 5,7% 5,5% 6,3% 8,8% 8,8%
Verkaufte Tonnage (in Tausend t) 391 415 387 392 370
Produzierte Tonnage (in Tausend t) 395 404 381 397 397

1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen

 

 

in Mio. EUR, nach IFRS Q4/2009 Q1/2010 Q2/2010 Q3/2010 Q4/2010
Umsatzerlöse1) 240,8 249,6 245,1 260,5 265,5
Betriebliches Ergebnis 28,4 28,0 24,4 25,9 18,9
Operating Margin 11,8% 11,2% 10,0% 9,9% 7,1%
Verarbeitete Tonnage (in Tausend t) 159 170 163 171 171

1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen

 

Der Geschäftsbericht 2010 ist ab 6. April 2011 verfügbar.

Nächster Termin:

12. Mai 2011       Ergebnisse zum 1. Quartal 2011