Konzernergebnis 2011
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Umsatz und Ergebnis erreichen neue Höchstwerte
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Jahresüberschuss mit 118,7 Mio. EUR 7,5 % über Vorjahr
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Dividende von 1,95 EUR auf 2,10 EUR / Aktie angehoben
Der Mayr-Melnhof Konzern konnte sich 2011 vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Abschwächung sehr erfolgreich behaupten und das Geschäftsjahr sowohl bei Ergebnis als auch Umsatz mit neuen Höchstwerten abschließen. Dieses Wachstum resultiert sowohl aus der Kartonerzeugung als auch der Kartonverarbeitung, da in beiden Segmenten ein signifikanter Anstieg der Inputkosten kompensiert werden konnte. Während sich das Faltschachtelgeschäft aufgrund des anhaltenden Privatkonsums weitgehend stabil entwickelte, war das Kartongeschäft nach Vollauslastung im ersten Halbjahr erwartungsgemäß in der zweiten Jahreshälfte durch rückläufigen Auftragseingang und Ergebnisbeitrag gekennzeichnet, da die Kunden Lagerstände abbauten und zunehmend vorsichtiger disponierten. Strategiekonform haben wir unsere Präsenz in Wachstumsmärkten mit neuen Standorten in der Türkei und Malaysia ausgebaut. Dem erfreulichen Ergebniswachstum entsprechend soll die Dividende pro Aktie von 1,95 EUR (2010) auf 2,10 EUR angehoben werden.
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Konzernergebnis 2011
1) inklusive Wertminderung auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns stiegen um 10,2 % von 1.778,9 Mio. EUR auf 1.959,6 Mio. EUR. Dieser Zuwachs resultiert im Wesentlichen aus höheren Verkaufspreisen in beiden Divisionen und der Integration des Faltschachtelstandortes Marinetti, Chile.
Das betriebliche Ergebnis konnte somit um 5,3 % bzw. 8,6 Mio. EUR auf 170,9 Mio. EUR verbessert werden. Dieser Anstieg resultierte aus einem Ergebniszuwachs sowohl in der Kartonproduktion als auch in der Faltschachtelfertigung. Mit 8,7 % lag die Operating Margin leicht unter dem Vorjahr (2010: 9,1 %). Der Return on Capital Employed belief sich auf 18,6 % (2010: 18,9 %).
Der Zinsensaldo war insbesondere aufgrund einer Erhöhung der Finanzverbindlichkeiten leicht rückläufig. Finanzerträgen in Höhe von 4,4 Mio. EUR (2010: 2,5 Mio. EUR) standen Finanzaufwendungen von -6,4 Mio. EUR (2010: -2,9 Mio. EUR) gegenüber.
Nach dem Wegfall einmaliger Aufwendungen für Beteiligungsveräußerungen im Vorjahr verzeichnete das Ergebnis vor Steuern einen Zuwachs von 6,7 % auf 161,8 Mio. EUR (2010: 151,7 Mio. EUR).
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betrugen 43,1 Mio. EUR (2010: 41,3 Mio. EUR), woraus sich der effektive Konzernsteuersatz mit 26,6 % (2010: 27,2 %) errechnet.
Der Jahresüberschuss des Konzerns stieg um 7,5 % von 110,4 Mio. EUR auf 118,7 Mio. EUR, wobei die Umsatzrentabilität mit 6,1 % wieder das Vorjahresniveau (2010: 6,2 %) erreichte.
Konzernbilanz
Das Gesamtvermögen des Konzerns belief sich zum Jahresende 2011 auf 1.566,6 Mio. EUR und lag dadurch um 45,7 Mio. EUR über dem Vergleichswert des Vorjahres. Das Konzerneigenkapital wuchs gegenüber dem Ultimo des Vorjahres um 22,8 Mio. EUR auf 1.005,9 Mio. EUR (31. Dezember 2010: 983,1 Mio. EUR). Diese Zunahme resultiert im Wesentlichen aus dem verbesserten Jahresüberschuss, dem die Dividendenzahlung für 2010 und ein Unterschiedsbetrag aus dem Erwerb sowie der Aufstockung von Mehrheitsbeteiligungen als Abzugsposition gegenüberstehen. Die Eigenkapitalausstattung blieb mit 64,2 % nahezu unverändert (31. Dezember 2010: 64,6 %).
Die verzinslichen Finanzverbindlichkeiten stiegen vorwiegend durch die Aufnahme von zinsgünstigen Bankkrediten von 129,7 Mio. EUR auf 140,9 Mio. EUR.
Die verfügbaren Mittel des Konzerns, die im Wesentlichen in Festgeldern angelegt sind, erhöhten sich von 332,3 Mio. EUR auf 349,5 Mio. EUR. Sie übersteigen die verzinslichen Verbindlichkeiten um 208,6 Mio. EUR (31. Dezember 2010: 202,6 Mio. EUR), weshalb der Konzern weiterhin eine Nettoliquidität aufweist.
Ausblick
Die Konjunkturprognosen für unseren Hauptmarkt Europa bleiben getrübt bzw. diffus. Mit Ausnahme von Deutschland beginnen die Konsumenten ihre Ausgaben aufgrund verstärkter Arbeitsplatzungewissheit und erwarteter Kürzung der Sozialbudgets zusehends anzupassen. Analog zur Konsumgüterindustrie haben sich die Karton- und Faltschachtelmärkte bereits mit äußerst intensivem Preiswettbewerb auf eine Kontraktion bzw. Stagnation der Volumina eingestellt.
Unsere hohen Marktanteile zu halten, erfordert demnach eine zunehmend selektivere Preispolitik, bestehende Ergebnisniveaus zu verteidigen zunehmend mehr Menge. Lichtblick scheint, dass der über Monate andauernde Abbau der Supply-Chain nun zu Ende geht. Damit sind jedoch auch die Altpapierpreise nach dem Rückgang zum Ende des Vorjahres wieder deutlich angestiegen, wodurch sich, verbunden mit dem signifikanten Preisauftrieb bei allen rohölpreisabhängigen Inputfaktoren, auch der Margendruck über die Beschaffungsseite deutlich verschärft hat.
Effizienzsteigerungen durch Einsatz modernster Technologie sowie Umsetzung von Best Practice und notwendigen Rationalisierungen bleiben daher im Fokus zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns. Unsere Investitionstätigkeit werden wir ungebrochen fortsetzen und wie bisher auf Projekte mit überzeugendem Einsparungs- bzw. Wachstumspotential konzentrieren.
Insgesamt ist davon auszugehen, dass der Druck auf die Margen infolge der zunehmenden Herausforderungen auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten weiter steigen wird. Entsprechend der Kurzfristigkeit des Geschäftes ist zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch keine Ergebnisabschätzung für das laufende Jahr möglich.
Der Expansionskurs ist aufrecht und richtet sich in Europa insbesondere auf die Entwicklung von Neugeschäft und im außereuropäischen Raum auf den risikobewussten Erwerb bzw. Aufbau neuer Standorte in Märkten mit interessantem Zukunftspotential.
Entwicklung im 4. Quartal 2011
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Lagerabbaus bei unseren Kunden, der saisonbedingten Verlangsamung im Auftragseingang und des Umbaus der großen Kartonmaschine in Kolicevo lag die Mengenentwicklung in beiden Divisionen des Konzerns im vierten Quartal 2011 erwartungsgemäß unter dem Vorquartal wie auch dem Vergleichswert des Vorjahres.
Sowohl markt- als auch investitionsbedingt waren die Kapazitäten von MM Karton im Quartalsdurchschnitt nur zu 81 % ausgelastet (3. Quartal 2011: 91 %; 4. Quartal 2010: 98 %). Dennoch gelang es, die Operating Margin von MM Karton mit 5,5 % nahe am Niveau des dritten Quartals zu halten (3. Quartal 2011: 5,6 %; 4. Quartal 2010: 8,8 %). Solide Durchschnittserlöse wie auch die temporäre Abschwächung auf den Faserstoffmärkten lieferten dazu eine wesentliche Unterstützung.
MM Packaging erzielte eine Operating Margin von 8,7 % nach 9,9 % im dritten Quartal 2011 bzw. 7,1 % im vierten Quartal des Vorjahres.
Infolge verbesserter Verkaufspreise lagen die konsolidierten Umsatzerlöse trotz niedrigerer Menge mit 460,8 Mio. EUR nur knapp unter dem Vergleichswert (4. Quartal 2010: 463,2 Mio. EUR). Das betriebliche Ergebnis betrug 35,5 Mio. EUR (4. Quartal 2010: 39,0 Mio. EUR). Die Operating Margin des Konzerns erreichte demnach 7,7 % (4. Quartal 2010: 8,4 %).
Trotz niedrigerer Steueraufwendungen von 6,7 Mio. EUR (4. Quartal 2010: 10,6 Mio. EUR), lag der Periodenüberschuss mit 26,8 Mio. EUR daher nur leicht unter dem Vergleichswert des Vorjahres (4. Quartal 2010: 27,2 Mio. EUR).
Entwicklung in den Divisionen
MM Karton
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
War die erste Jahreshälfte 2011 im Anschluss an die Hausse des Vorjahres noch durch eine sukzessive Normalisierung der Nachfrage gekennzeichnet, hat sich der Auftragseingang in der zweiten Jahreshälfte sowohl infolge verstärkten Lagerabbaus bei den Kunden als auch erhöhter Vorsicht im Zuge eingetrübter Konjunkturerwartungen deutlich verlangsamt. Demzufolge wurden nach Vollauslastung im ersten Halbjahr ab Jahresmitte temporäre Maschinenstillstände unvermeidbar. Die Kapazitätsauslastung reduzierte sich im Jahresvergleich von 98 % auf 93 %, wobei ein wesentlicher Teil dieses Rückgangs auf den modernisierungsbedingten Stillstand an der größeren der beiden Kartonmaschinen in Kolicevo zurückzuführen ist. Mit rund 90.000 Tonnen dokumentierte auch der durchschnittliche Auftragsstand die deutliche Normalisierung gegenüber dem Vorjahr (2010: 169.000 Tonnen).
Gestützt durch die starke Nachfrage in den ersten Monaten des Jahres setzten aber auch die Preise auf den Beschaffungsmärkten, insbesondere für Altpapier und Chemikalien, den steilen Preistrend des vorangegangenen Jahres weiter fort und zeigten auch während des Abschwungs in der zweiten Jahreshälfte 2011 erst spät selektive Aufweichungen. Mit großer Disziplin ist es aber gelungen, die im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Durchschnittsverkaufspreise zu behaupten und Marktanteile stabil zu halten.
Der Gesamtmarktdynamik entsprechend lag die produzierte Menge mit 1.491.000 Tonnen rund 5,6 % unter dem Vorjahr (2010: 1.579.000 Tonnen). Aufgrund von Lagerabbau fiel die Differenz in der verkauften Menge mit 3,4 % auf 1.511.000 Tonnen (2010: 1.564.000 Tonnen) etwas niedriger aus.
Infolge deutlich verbesserter Durchschnittspreise stiegen die Umsatzerlöse um 7,7 % auf 947,2 Mio. EUR (2010: 879,7 Mio. EUR). Hiervon wurden rund 65 % in Westeuropa, 20 % in Osteuropa und 15 % im außereuropäischen Geschäft erzielt (2010: 68 % ; 20 %; 12 %).
Beim betrieblichen Ergebnis wurde ein Anstieg um 5,1 % auf 68,4 Mio. EUR (2010: 65,1 Mio. EUR) erzielt. Die Operating Margin lag demzufolge mit 7,2 % nur leicht unter dem Vorjahresniveau (2010: 7,4 %). Der Return on Capital Employed betrug 21,9 % (2010: 19,9 %).
MM Packaging
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Trotz einsetzender konjunktureller Abkühlung zeigte der Faltschachtelbedarf 2011 ein insgesamt solides Bild infolge nachhaltigen Privatkonsums, insbesondere bei kurzfristigen Verbrauchsgütern. Vor diesem Hintergrund konnten die Standorte von MM Packaging in hohem Maße ausgelastet werden. Besondere Priorität lag auf der Weitergabe der letzten Kartonpreiserhöhungen, die unterstützt durch die gute Marktsituation im ersten Halbjahr auch umgesetzt werden konnte. Erst im Verlauf der zweiten Jahreshälfte begannen die Kunden ein abnehmendes Konsumentenvertrauen zu antizipieren und aufgrund der gut gefüllten Supply Chain zunehmend vorsichtiger zu disponieren, wodurch der Preiswettbewerb deutlich an Intensität gewann und vereinzelt temporäre Abstellungen notwendig waren.
Während es in Europa gelang, unsere Marktanteile erfolgreich zu verteidigen bzw. zu verbessern, lieferte das steigende Engagement im außereuropäischen Raum die erwarteten Wachstumsimpulse.
Strategiegemäß haben wir unseren Expansionskurs in Zukunftsmärkte fortgesetzt und den Maschinenpark in Europa weiter auf Hochleistungsaggregate ausgerichtet. Größte Projekte waren der Aufbau eines neuen türkischen Faltschachtelstandortes in Karaman, Zentralanatolien, die Erweiterung der Faltschachtelproduktion in St. Petersburg, Russland, um eine Tiefdrucklinie sowie die Aufstellung einer Hochleistungsdruckmaschine bei MMP Austria. Mit dem Erwerb eines im Aufbau befindlichen Faltschachtelstandortes in Malaysia wurde zudem ein erster Schritt nach Fernost gesetzt.
Unserem Anspruch nach Kostenführerschaft entsprechend haben wir im laufenden Geschäft den Fokus auf Maßnahmen zur Steigerung von Produktivität und Effizienz beibehalten.
Die Umsatzerlöse stiegen um 10,2 % bzw. 104,2 Mio. EUR auf 1.124,9 Mio. EUR (2010: 1.020,7 Mio. EUR), wobei dieser Zuwachs im Wesentlichen auf die Integration des im Herbst 2010 erworbenen chilenischen Faltschachtelstandortes Marinetti sowie auf höhere Preise zurückzuführen ist. Dementsprechend erhöhte sich der außereuropäische Anteil in der regionalen Umsatzverteilung von 4 % auf 8 %, wobei West- und Osteuropa mit 66 % und 26 % weiterhin ein hohes Maß an Kontinuität aufwiesen (2010: 69 % und 27 %).
Die leichte Erhöhung der verarbeiteten Tonnage von 675.000 Tonnen auf 680.000 Tonnen ist ausschließlich akquisitionsbedingt — ein Erfolg unserer Bemühungen um mehr Effizienz im Ressourceneinsatz sowie eine Folge des Trends zu leichteren Flächengewichten.
Beim betrieblichen Ergebnis gelang eine Verbesserung um 5,5 % auf 102,5 Mio. EUR (2010: 97,2 Mio. EUR). Mit 9,1 % lag die Operating Margin dennoch leicht unter dem Vorjahr (2010: 9,5 %), insbesondere da sich mit Weitergabe der Kartonpreiserhöhungen die Umsatzbasis deutlich erhöht hat. Der Return on Capital Employed erreichte 16,8 % (2010: 18,3 %).
Quartalsübersicht
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Der Geschäftsbericht 2011 ist ab 4. April 2012 verfügbar.
Nächster Termin:
15. Mai 2012 Ergebnisse zum 1. Quartal 2012