Ergebnisse zum 3. Quartal 2016
- Anstieg bei Umsatz und Ergebnis
- Solide Mengenentwicklung in beiden Divisionen
- Altpapierpreisanstieg drückt auf Marge von MM Karton
- Europäische Marktentwicklung bleibt verhalten
- Erwartungen für Gesamtjahr 2016 intakt
Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte in den ersten drei Quartalen 2016 in einem richtungslosen und zunehmend herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld sowohl Umsatz als auch Ergebnis gegenüber der Vergleichsperiode steigern. Aufgrund des breiten geographischen Absatzspektrums und der Ausrichtung auf verschiedene Konsumgüterbranchen gelang es, trotz schwacher Rahmenbedingungen die Kapazitäten beider Divisionen insgesamt weiter in hohem Maße auszulasten.
Wie erwartet, begann sich die Lage auf den europäischen Karton- und Faltschachtelmärkten infolge fehlenden Momentums zu verschärfen. MM Packaging konnte dennoch, vor allem durch die Akquisition des letzten Jahres in Frankreich, weiter wachsen und zudem das hohe Ergebnisniveau mit einem vorteilhaften Produktmix behaupten. Demgegenüber hat sich der Druck auf die Margen von MM Karton insbesondere durch einen signifikanten Anstieg der Altpapierpreise im dritten Quartal verstärkt. Entsprechend ist es Zielsetzung, die konsequente Preispolitik in Europa fortzuführen und den Kostenanstieg über höhere Kartonpreise zeitnah weiterzugeben.
Für das vierte Quartal ist davon auszugehen, dass der Druck auf Margen und Mengen vor allem saisonbedingt noch anhält. Gestützt auf die starke Entwicklung im ersten Halbjahr bleiben die positiven Erwartungen für das Gesamtjahr 2016 jedoch intakt.
Downloads
Konzernkennzahlen – IFRS
1) zum 31. Dezember 2015
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns beliefen sich auf 1.713,8 Mio. EUR und lagen damit um 5,9 % bzw. 96,0 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (Q1-3 2015:
1.617,8 Mio. EUR). Dieser Anstieg resultiert vor allem aus dem akquisitionsbedingt höheren Geschäftsvolumen von MM Packaging.
Mit 160,2 Mio. EUR wurde ein betriebliches Ergebnis um 3,6 % bzw. 5,6 Mio. EUR über dem Vergleichswert des Vorjahres (Q1-3 2015: 154,6 Mio. EUR) erwirtschaftet. Einer deutlichen Zunahme bei MM Packaging stand ein Rückgang bei MM Karton gegenüber. Die Operating Margin des Konzerns erreichte 9,3 % (Q1-3 2015: 9,6 %).
Finanzerträge beliefen sich auf 2,3 Mio. EUR (Q1-3 2015: 1,4 Mio. EUR), Finanzaufwendungen auf -4,7 Mio. EUR (Q1-3 2015: -4,7 Mio. EUR).
Das Ergebnis vor Steuern stieg um 6,2 % auf 155,9 Mio. EUR nach 146,8 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betrugen 40,4 Mio. EUR (Q1-3 2015: 38,6 Mio. EUR), woraus sich ein effektiver Konzernsteuersatz von 25,9 % (Q1-3 2015: 26,3 %) errechnet.
Der Periodenüberschuss erhöhte sich damit um 6,7 % auf 115,5 Mio. EUR (Q1-3 2015: 108,2 Mio. EUR) und der Gewinn je Aktie von 5,36 EUR auf 5,76 EUR.
Ausblick
Der Konjunkturtrend für unsere Hauptmärkte zeigt nur leichtes Wachstum ohne Zunahme des Konsumanteils. Damit bleibt die Lage auf dem europäischen Kartonverpackungsmarkt herausfordernd. Ausreichend verfügbare Kapazitäten und kontinuierliche Optimierung bei den Abnehmerbranchen halten die Wettbewerbsintensität hoch, wodurch sich der Druck auf Margen und Mengen fortsetzt. Unser unmittelbarer Fokus gilt der Weitergabe der gestiegenen Altpapierpreise. Zudem erwarten wir bei Rohstoffkosten nunmehr Kontinuität auf hohem Niveau.
Das vierte Quartal sollte insbesondere aufgrund der gewohnt reduzierten Geschäftstätigkeit am Jahresende dem Niveau des dritten Quartals folgen. Gestützt auf die starke Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr bleiben die positiven Erwartungen für das Gesamtjahr 2016 aufrecht.
Aufgrund der kurzfristigen Visibilität und der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten ist eine Vorausschau auf 2017 aktuell noch nicht möglich. Das Jahresergebnis 2016 scheint aus heutiger Sicht jedoch eine Herausforderung für 2017 zu werden. Strategiegemäß werden wir unseren Wachstumskurs wie bisher risikobewusst fortsetzen.
Entwicklung in den Divisionen
MM Karton
1) including interdivisional sales
Die Nachfrageentwicklung auf dem europäischen Kartonmarkt zeigte sich im bisherigen Jahresverlauf sowohl für Recycling- als auch Frischfaserkarton verhaltener als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Unter diesen Rahmenbedingungen setzt MM Karton auf Fortsetzung der konsequenten Preispolitik in Europa und Belieferung der etablierten Exportmärkte außerhalb Europas.
Mit 98 % (Q1-3 2015: 99 %) lag die Kapazitätsauslastung in den ersten drei Quartalen weiter auf hohem Niveau. Im Zuge zunehmender Kurzfristigkeit des Geschäftes reduzierte sich aber der durchschnittliche Auftragsstand von MM Karton auf 47.000 Tonnen nach 88.000 Tonnen in der Vorjahresperiode.
Waren die Beschaffungsmärkte im ersten Halbjahr durch kaum veränderte Inputpreise gekennzeichnet, stiegen die Preise für den strategischen Rohstoff Altpapier im dritten Quartal jedoch signifikant an. Entsprechend wurde für alle Recyclingkartonprodukte eine Preiserhöhung im vierten Quartal angekündigt.
Die Produktionsmenge lag mit 1.255.000 Tonnen knapp unter dem Vorjahresniveau
(Q1-3 2015: 1.259.000 Tonnen), während mit 1.258.000 Tonnen etwas mehr als in der Vorjahresperiode (Q1-3 2015: 1.252.000 Tonnen) verkauft wurde. Rund 82 % davon wurde in Europa und 18 % auf außereuropäischen Märkten abgesetzt (Q1-3 2015: 84 %; 16 %).
Die Durchschnittspreise lagen aufgrund des Ländermix leicht tiefer, wodurch die Umsatzerlöse mit 777,5 Mio. EUR den Vorjahreswert (Q1-3 2015: 787,4 Mio. EUR) nicht mehr vollends erreichten. Verbunden mit dem starken Anstieg der Altpapierpreise reduzierte sich das betriebliche Ergebnis von 66,4 Mio. EUR auf 54,4 Mio. EUR. Die Operating Margin betrug damit 7,0 % nach 8,4 % im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
MM Packaging
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Ähnlich dem Konsumgütermarkt war auch der europäische Faltschachtelmarkt in den ersten drei Quartalen des Jahres durch geringes Wachstum und hohe Wettbewerbsintensität geprägt. Dieses Gesamtbild zeigt sich sowohl länder- als auch branchenübergreifend und damit nicht auf Einzelentwicklungen isoliert. Auch große Volkswirtschaften wie Deutschland lieferten bisher keine nachhaltigen Impulse. Darüber hinaus stellen globale Markenartikelproduzenten zunehmend Kostenreduktion in den Vordergrund.
Vor diesem Hintergrund lagen Schwerpunkte im operativen Geschäft von MM Packaging auf kontinuierlicher Verbesserung der Kosteneffizienz, Absicherung von Marktanteilen sowie der Entwicklung neuer produkttechnischer und geographischer Potentiale. Letzteres manifestiert sich aktuell insbesondere in verstärkter Investitionstätigkeit an den Standorten im Iran und in Vietnam.
Insgesamt verzeichnete MM Packaging während der Berichtsperiode eine solide Gesamtentwicklung, wobei der Beitrag einzelner Absatzmärkte und Standorte jedoch heterogen ausfällt.
Wesentlicher Wachstumstreiber in 2016 blieb die letztjährige Akquisition in Frankreich, welche seit Oktober 2015 in die Division einbezogen wird. Die Integration des auf Verpackungen für Pharma und Luxusgüter spezialisierten Unternehmens verlief plangemäß und entspricht den Erwartungen.
Die Umsatzerlöse verzeichneten demnach einen Anstieg um 11,6 % bzw. 105,5 Mio. EUR auf 1.013,4 Mio. EUR (Q1-3 2015: 907,9 Mio. EUR). Unterstützt durch einen vorteilhaften Produktmix lag das betriebliche Ergebnis mit 105,8 Mio. EUR um 20,0 % über dem Vergleichswert des Vorjahres (Q1-3 2015: 88,2 Mio. EUR). Die Operating Margin erreichte damit 10,4 % (Q1-3 2015: 9,7 %).
Die verarbeitete Tonnage erhöhte sich um 4,6 % von 545.000 Tonnen auf 570.000 Tonnen, das Bogenäquivalent um 10,2 % auf 1.689,3 Millionen (Q1-3 2015: 1.532,4 Millionen).
Quartalsübersicht
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Nächster Termin:
21. März 2017: Jahresergebnis 2016