Konzernergebnis 2018
- Weiterer Ergebnisanstieg
- Dividendenerhöhung auf 3,20 EUR/Aktie vorgeschlagen
- Hohe Kapazitätsauslastung
- Deutlicher Ergebniszuwachs bei MM Karton
- Höhere Kosten belasten Marge von MM Packaging
- Nachfrage nach Verlangsamung in Q4/2018 wieder normalisiert
Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte das Jahr 2018 mit einem weiteren Ergebnisanstieg in Folge abschließen. Einer starken Entwicklung in den ersten drei Quartalen stand im Schlussquartal markt- und produktionsbedingt ein spürbarer Mengenrückgang gegenüber, wodurch sich der Vorsprung zum Vorjahr reduzierte. Dennoch gelang es im Gesamtjahr, Auslastung und Menge auf hohem Niveau zu behaupten. Träger des Ergebniswachstums war die Kartondivision, vor allem infolge besserer Durchschnittspreise. Demgegenüber drückte in der Packagingdivision ein starker Anstieg der Inputkosten, insbesondere bei Karton, auf die Marge, da dieser nur verzögert weitergegeben werden konnte.
Der soliden Ergebnisentwicklung entsprechend wird der 25. Ordentlichen Hauptversammlung am 24. April 2019 eine Dividendenerhöhung auf 3,20 EUR je Aktie (2017: 3,10 EUR) für das Geschäftsjahr 2018 vorgeschlagen.
Mit der Akquisition der Tann-Gruppe, die am 15. Januar 2019 erfolgreich abgeschlossen wurde, setzte MM Packaging einen bedeutenden Wachstumsschritt. Zielsetzung ist die Ausweitung der Wertschöpfung und Stärkung der Ertragskraft von MM Packaging sowie weiteres Wachstum.
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Konzernergebnis 2018
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns erreichten 2.337,7 Mio. EUR und lagen damit auf Vorjahresniveau (2017: 2.336,8 Mio. EUR). Einem preisbedingten Umsatzanstieg in der Kartondivision steht ein geringfügiger Rückgang in der Packagingdivision gegenüber.
Mit 217,1 Mio. EUR wurde ein betriebliches Ergebnis über dem Vorjahr (2017: 215,0 Mio. EUR) erzielt. Die Operating Margin des Konzerns erreichte 9,3 % (2017: 9,2 %), der Return on Capital Employed 15,5 % (2017: 15,1 %).
Finanzerträgen in Höhe von 1,3 Mio. EUR (2017: 2,0 Mio. EUR) standen Finanzaufwendungen von -6,1 Mio. EUR (2017: -6,2 Mio. EUR) gegenüber. Das „Sonstige Finanzergebnis – netto“ stieg vor allem infolge von Fremdwährungsgewinnen auf 5,6 Mio. EUR (2017: -5,3 Mio. EUR), nachdem im Vorjahr im Zuge von Entkonsolidierungen von Tochtergesellschaften Einmalaufwendungen aus der kumulierten Währungsumrechnung von 2,6 Mio. EUR zu verbuchen waren.
Das Ergebnis vor Steuern stieg um 6,0 % auf 217,9 Mio. EUR (2017: 205,5 Mio. EUR). Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betrugen 53,7 Mio. EUR (2017: 50,5 Mio. EUR), wodurch der effektive Konzernsteuersatz für 2018 mit 24,7 % (2017: 24,6 %) konstant blieb.
Der Jahresüberschuss erhöhte sich um 5,9 % auf 164,2 Mio. EUR (2017: 155,0 Mio. EUR).
Konzernbilanz
Das Gesamtvermögen des Konzerns belief sich per 31. Dezember 2018 auf 2.065,7 Mio. EUR und lag damit um 52,3 Mio. EUR über dem Wert zum Ultimo 2017 (31. Dezember 2017: 2.013,4 Mio. EUR). Das Konzerneigenkapital erhöhte sich vor allem ergebnisbedingt von 1.318,6 Mio. EUR auf 1.384,8 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote belief sich dadurch auf 67,0 % (31. Dezember 2017: 65,5 %), die Eigenkapitalrentabilität auf 12,1 % (31. Dezember 2017: 12,0 %).
Die Finanzverbindlichkeiten blieben mit 211,7 Mio. EUR (31. Dezember 2017: 212,5 Mio. EUR) nahezu unverändert und haben überwiegend langfristigen Charakter. Die langfristigen Rückstellungen, welche dem Sozialkapital zuzuordnen sind, verringerten sich auf 115,9 Mio. EUR (31. Dezember 2017: 121,4 Mio. EUR).
Die verfügbaren Mittel erhöhten sich auf 261,1 Mio. EUR (31. Dezember 2017: 200,7 Mio. EUR), sodass der Konzern zum Jahresende 2018 eine Nettoliquidität in Höhe von 49,4 Mio. EUR (31. Dezember 2017: Nettoverschuldung 11,8 Mio. EUR) ausweist.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019
Die Nachfrage bei Kartonverpackung hat sich nach der Abschwächung im vierten Quartal des Vorjahres mit Beginn 2019 wieder normalisiert, jedoch ohne erkennbare Dynamik. Die Werke verzeichnen vor diesem Hintergrund eine insgesamt gute Auslastung, bei jedoch anhaltend hoher Wettbewerbsintensität auf den Märkten.
Die von MM Karton aufgrund gestiegener Zellstoff- und Holzschliffpreise angekündigte Preiserhöhung bei Frischfaserkarton ist seit Jahresbeginn wirksam. Demgegenüber wird bei Recyclingkarton infolge stabiler Altpapiermärkte eine kontinuierliche Preisentwicklung verfolgt. Bei MM Packaging bleibt das Augenmerk darauf gerichtet, Erhöhungen bei Inputfaktoren zeitnah weiterzugeben.
In beiden Divisionen ist es Ziel, in 2019 sowohl mit dem Markt als auch durch Verdrängung weiter zu wachsen und die Ergebnisqualität auf hohem Niveau zu behaupten. Entsprechend wird der Fokus auf Produkte mit hoher Wertschöpfung sowie Produktivitätsgewinne in der Fertigung konsequent fortgeführt. Größter Wachstumsträger 2019 wird die Akquisition der Tann-Gruppe sein, die nach dem erfolgreichen Closing im ersten Quartal 2019 in den Konzern einbezogen wird.
Unsere Investitionstätigkeit werden wir im langfristigen Ausmaß mit Fokus auf Wachstum und Kostensenkung durch Einsatz modernster Technologie fortsetzen.
Unser Ziel nach dem in 2018 erneut erreichten Rekordergebnis ist es, 2019 zu einem weiteren Jahr des Erfolges zu machen.
Hohe Aufmerksamkeit bleibt auf die Fortsetzung unseres Akquisitionskurses gerichtet.
Entwicklung im 4. Quartal 2018
Nach einer soliden Entwicklung in den ersten Quartalen hat sich die Nachfrage bei Kartonverpackungen im vierten Quartal 2018 vor allem infolge eines Lagerabbaus entlang der Supply Chain deutlich abgeschwächt.
MM Karton verzeichnete markt- und produktionsbedingt eine niedrigere Kapazitätsauslastung von 90 % nach 99 % im vierten Quartal des Vorjahres. Die Operating Margin der Division belief sich auf 6,3 % (4. Quartal 2017: 7,3 %).
MM Packaging erzielte eine Operating Margin von 8,4 % (4. Quartal 2017: 10,5 %).
Die konsolidierten Umsatzerlöse lagen mit 574,6 Mio. EUR rund 2,2 % unter der Vorjahresperiode (4. Quartal 2017: 587,7 Mio. EUR). Während MM Karton die Umsatzerlöse preisbedingt behaupten konnte, verzeichnete MM Packaging einen Rückgang.
Das betriebliche Ergebnis des Konzerns betrug 44,8 Mio. EUR (4. Quartal 2017: 56,1 Mio. EUR), die Operating Margin 7,8 % (4. Quartal 2017: 9,5 %).
Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 48,9 Mio. EUR nach 53,6 Mio. EUR im letzten Quartal 2017. Der Periodenüberschuss lag bei 37,8 Mio. EUR (4. Quartal 2017: 41,7 Mio. EUR).
Entwicklung in den Divisionen
MM Karton
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Gute Nachfrage prägte die Entwicklung auf den europäischen Kartonmärkten in den ersten drei Quartalen 2018, der im Schlussquartal saisonal und infolge der gefüllten Supply Chain jedoch eine spürbare Abschwächung folgte.
Auf den Beschaffungsmärkten stand einem Rückgang der Preise für gemischte Altpapierqualitäten infolge niedrigerer Exporte aus Europa nach Asien ein starker Preisanstieg bei frischfaserbasierten Produkten gegenüber, mit der Notwendigkeit, die Frischfaserkartonpreise anzupassen.
MM Karton konnte sich durch bessere Preise, solide Mengenentwicklung und ein optimiertes Produktportfolio in 2018 sehr gut behaupten und mit einem deutlichen Ergebniszuwachs gegenüber dem Vorjahr abschließen. Die bewährte Strategie, disziplinierte Preispolitik unter Behauptung der Marktanteile, wurde konsequent weiter umgesetzt.
Der durchschnittliche Auftragsstand belief sich auf 77.000 Tonnen und lag dadurch unter dem Vorjahresniveau (2017: 85.000 Tonnen). Mit 97 % waren die Kapazitäten der Division weiterhin aber gut ausgelastet (2017: 98 %).
Die Kartonproduktion lag mit 1.664.000 Tonnen um 1,2 % unter dem Vorjahr (2017: 1.685.000 Tonnen). Hiervon entfielen 1.313.000 Tonnen (79 %) auf Recyclingkarton und 351.000 Tonnen (21 %) auf Frischfaserkarton (2017: 1.345.000 Tonnen bzw. 80 % und 340.000 Tonnen bzw. 20 %). Der Kartonabsatz entwickelte sich mit 1.663.000 Tonnen (2017: 1.675.000 Tonnen) analog zur Produktion.
Die Umsatzerlöse erhöhten sich preisbedingt von 1.048,7 Mio. EUR auf 1.062,2 Mio. EUR. Mit einem Anteil von rund 63 % in Westeuropa (2017: 62 %) und 21 % in Osteuropa (2017: 21 %) wurde leicht mehr auf den europäischen Märkten abgesetzt, sodass der Verkaufsanteil in Länder außerhalb Europas auf 16 % (2017: 17 %) zurückging.
Das betriebliche Ergebnis konnte aufgrund besserer Durchschnittspreise sowie niedrigerer direkter Kosten um 31,2 % bzw. 22,9 Mio. EUR auf 96,4 Mio. EUR deutlich gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden (2017: 73,5 Mio. EUR). Die Operating Margin belief sich auf 9,1 % nach 7,0 % in 2017.
MM Packaging
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Die europäische Verpackungsnachfrage für Konsumgüter war vom Jahresbeginn 2018 an hoch und zeigte erst im vierten Quartal eine spürbare Abschwächung infolge eines sukzessiven Abbaus der Lager entlang der Supply Chain. Aufgrund anhaltend ausreichender Kapazitäten in der Branche blieb die Wettbewerbsintensität weiter sehr hoch.
Vor diesem Hintergrund gelang es, die Auslastung der Werke im Jahresverlauf überwiegend hoch zu halten. Gleichzeitig stand jedoch die Marge aufgrund vorausgegangener Kartonpreiserhöhungen und neuerlicher Kostensteigerungen, insbesondere für Transport und Logistik, weiter unter Druck, da entsprechende Preiserhöhungen nur schwer bzw. zeitverzögert im Markt umgesetzt werden können. Durch die im Zuge von Rationalisierungsprogrammen erzielten Effizienzgewinne konnte die Ergebnisbelastung zwar abgefedert, aber nicht zur Gänze kompensiert werden.
Der strategische Fokus, in einzelnen Märkten wie FMCG (Fast Moving Consumer Goods), Zigarettenverpackung, Pharma sowie Personal Care mit dedizierten Standorten auf Basis von höchster Kosteneffizienz und Qualität Stärke zu behaupten und Wachstumschancen zu nutzen, wurde konsequent fortgeführt und im Rahmen des Investitionsprogammes umgesetzt. Projekten der Automatisierung und Digitalisierung wird dabei hoher Stellenwert beigemessen.
Die verarbeitete Tonnage lag mit 766.000 Tonnen nahe am Vorjahreswert (2017: 767.000 Tonnen). Das Bogenäquivalent entwickelte sich weitgehend parallel dazu mit 2.270,7 Millionen Bögen in 2018 nach 2.289,9 Millionen im Jahr zuvor.
Die Umsatzerlöse entwickelten sich mit 1.384,2 Mio. EUR stabil zum Vorjahr (2017: 1.392,7 Mio. EUR). Kontinuität kennzeichnete auch die geografische Verteilung der Umsatzerlöse mit 57 % und 32 % auf West- und Osteuropa sowie 11 % auf außereuropäisches Geschäft (2017: 58 %; 30 %; 12 %).
Der Rückgang beim betrieblichen Ergebnis um 14,7 % auf 120,7 Mio. EUR (2017: 141,5 Mio. EUR) resultiert vor allem aus dem deutlichen Anstieg direkter Kosten. Die Operating Margin betrug demnach 8,7 % (2017: 10,2 %).
Quartalsübersicht
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Eine Video Präsentation des Vorstandes zum Konzernergebnis 2018 ist auf unserer Homepage www.mayr-melnhof.com abrufbar.
Der Geschäftsbericht 2018 ist ab 3. April 2019 verfügbar.
Nächster Termin:
15. Mai 2019 Ergebnisse zum 1. Quartal 2019