Verpackungsmaterial im Vergleich – Ein eindeutiger Gewinner
Erneuerbar, biologisch abbaubar, recycelbar – welche Verpackungsmaterialien erfüllen die Voraussetzungen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft?
Kunststoff
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Aluminium
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Glas
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Karton
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ERNEUERBAR |
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RECYCELBAR |
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BIOLOGISCH ABBAUBAR |
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KREISLAUFWIRTSCHAFT |
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Ein Vergleich der Verpackungsmaterialien hinsichtlich der wichtigsten Nachhaltigkeits-Parameter zeigt einen eindeutigen Gewinner
ERNEUERBAR
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Kunststoff
Kunststoffe für die Verpackungsindustrie (PE, PP, PET) werden hauptsächlich aus fossilen (Erdöl) und damit endlichen Rohstoffen produziert. Nur ein verschwindend geringer Teil kommt aus erneuerbaren Rohmaterialien.
Biokunststoffe
Biokunststoffe oder Biopolymere können sowohl auf nachwachsenden als auch auf petrochemischen Rohstoffen basieren. Der Begriff ist bis heute nicht eindeutig definiert.
Aluminium
Aluminium zählt zu den metallischen Rohstoffen, das aus dem Erz Bauxit gewonnen wird, und ist daher nicht erneuerbar. Aluminium ist eines der meist verwendeten Metalle global.
Glas
Glas wird durch Schmelzen erzeugt. Dabei wird Quarzsand eingesetzt, der nicht organisch und damit nicht erneuerbar ist.
Karton
Karton ist reine Natur. Karton wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern bzw. aus Altpapier erzeugt. Zertifizierungen für Faserstoffe aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern sind in der Kartonindustrie Standard.
RECYCELBAR
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Kunststoff
Kunststoffe können zwar technisch gesehen recycelt werden, in der Praxis ist eine sorgfältige Trennung von ausreichenden Mengen allerdings schwierig. Gemischt gesammelte Kunststoffabfälle können zumeist nicht in gleich hoher Qualität wiederverwertet werden. Man spricht daher von Downcycling statt von Recycling.
Biokunststoffe
Biokunststoffe stören den Recyclingprozess von Kunststoffen auf Mineralölbasis. Ein eigener Recyclingstrom für Biokunststoffe ist heute nicht wirtschaftlich.
Aluminium
Aluminium ist vollständig recycelbar, allerdings in Verbundverpackungen (wie Kaffeeverpackungen) im Recyclingprozess schwer wiederzugewinnen. Daher werden diese Sekundärstoffe meist als Abfälle behandelt und etwa bei der Zementherstellung verwendet.
Glas
Glas kann beliebig oft in den Schmelzprozess geführt werden und in Folge zu neuen Produkten verarbeitet werden. Trotz des hohen Recyclinganteils bei Glas ist der Energieaufwand bei der Produktion einer Flasche sehr hoch.
Karton
Karton kann nahezu unendlich wiederverwertet werden – eine Zellulosefaser kann, gemäß einer Studie der TU Darmstadt, über 25 Mal recycelt werden. Gebrauchte Papier- und Kartonverpackungen weisen die höchste Recyclingrate aller Verpackungsmaterialien in der EU auf (85 %) und bilden die Basis zur Fertigung des umweltfreundlichsten Verpackungsmaterials, dem Recyclingkarton. Aus Karton wird wieder Karton.
BIOLOGISCH ABBAUBAR
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Kunststoff
Kunststoff hat einen extrem langen Lebenszyklus in der Umwelt. Kunststoffverpackungen benötigen Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte für ihren Abbau. Auch oxo-abbaubare Kunststoffe, die mit Additiven behandelt sind, um sich nach einer gewissen Zeit aufzulösen, bauen sich nicht vollständig ab, sondern zerfallen in Mikroplastik.
Biokunststoffe
In einem Positionspapier lehnen alle relevanten Verbände der deutschen Abfallwirtschaft die Kompostierung von biologisch abbaubaren Kunststoffen grundsätzlich ab. Biobasierte und zertifizierte biologisch abbaubare Plastiktüten zur Sammlung organischer Küchenabfälle aus Haushalten werden nicht zurückgewiesen.
Aluminium
Bei Aluminium handelt es sich um ein Metall und Metalle sind nicht biologisch abbaubar.
Glas
Bei der Erzeugung von Glas setzt man auf Quarzsand, der nicht organisch und daher auch nicht biologisch abbaubar ist. Eine Glasflasche kann bis zu 1 Millionen Jahre bestehen.
Karton
Einmal in die Umwelt gelangt, lösen sich papierbasierte Verpackungen innerhalb von wenigen Wochen auf. Was aus der Natur kommt, wird wieder zu Natur.