Konzernergebnis 2019
- Weiterer Ergebnisanstieg
- Dividendenerhöhung auf 3,60 EUR/Aktie vorgeschlagen
- Hohe Kapazitätsauslastung
- Deutlicher Ergebniszuwachs in beiden Divisionen
- Guter Start in 2020 – Herausforderungen nehmen zu
Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte das Jahr 2019 trotz verlangsamter Marktdynamik mit einem neuerlichen Ergebnisanstieg in Folge abschließen. Beide Divisionen trugen maßgeblich dazu bei und verzeichneten in einem wettbewerbsintensiven Umfeld eine insgesamt gute Auslastung.
Profitierte die Kartondivision von weitgehend stabilen Durchschnittspreisen und Kostensenkungen, lag das Ergebnis in der Packagingdivision vor allem aufgrund der erstmaligen Einbeziehung der Tann-Gruppe, welche die Erwartungen erfüllte, deutlich über dem Vorjahr. Mit 10 % entwickelte sich die Operating Margin der Gruppe weiterhin auf hohem Niveau.
Der soliden Ergebnisentwicklung entsprechend wird der 26. Ordentlichen Hauptversammlung eine Dividendenerhöhung auf 3,60 EUR je Aktie (2018: 3,20 EUR) für das Geschäftsjahr 2019 vorgeschlagen.
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Konzernergebnis 2019
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns erreichten 2.544,4 Mio. EUR und lagen damit um 8,8 % bzw. 206,7 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (2018: 2.337,7 Mio. EUR). Dieser Anstieg resultierte vor allem akquisitionsbedingt aus der Packagingdivision und zu einem geringeren Teil aus der Kartondivision.
Das EBITDA erhöhte sich um 20,1 % bzw. 65,2 Mio. EUR auf 389,6 Mio. EUR (2018: 324,4 Mio. EUR), die EBITDA Margin auf 15,3 % (2018: 13,9 %). Mit 255,3 Mio. EUR wurde ein betriebliches Ergebnis um 17,6 % bzw. 38,2 Mio. EUR über dem Vorjahr (2018: 217,1 Mio. EUR) erzielt, wobei auf MM Packaging rund 60 % und auf MM Karton rund 40 % dieses Zuwachses entfallen. Im Zuge der Erstkonsolidierung der Tann-Gruppe entstanden einmalige Aufwendungen aus Akquisitionseffekten aufgrund der Aktivierung des Auftragsstandes und der Vorratsbewertung in Höhe von -4,8 Mio. EUR. Die Operating Margin des Konzerns belief sich auf 10,0 % (2018: 9,3 %), der Return on Capital Employed auf 15,4 % (2018: 15,0 %).
Finanzerträgen in Höhe von 1,4 Mio. EUR (2018: 1,3 Mio. EUR) standen Finanzaufwendungen von -8,4 Mio. EUR (2018: -6,1 Mio. EUR) gegenüber. Das „Sonstige Finanzergebnis – netto“ veränderte sich vor allem aufgrund von höheren Fremdwährungsgewinnen im Vorjahr auf 2,8 Mio. EUR (2018: 5,6 Mio. EUR).
Das Ergebnis vor Steuern stieg demnach um 15,2 % auf 251,1 Mio. EUR (2018: 217,9 Mio. EUR). Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich auf 60,9 Mio. EUR (2018: 53,7 Mio. EUR), woraus sich ein effektiver Konzernsteuersatz von 24,3 % (2018: 24,7 %) ergibt.
Der Jahresüberschuss erhöhte sich um 15,8 % auf 190,2 Mio. EUR (2018: 164,2 Mio. EUR).
Konzernbilanz
Das Gesamtvermögen des Konzerns belief sich per 31. Dezember 2019 auf 2.422,7 Mio. EUR und lag damit um 357,0 Mio. EUR über dem Wert zum Jahresende 2018 (2.065,7 Mio. EUR). Dieser Anstieg ist vor allem auf die Erstkonsolidierung der Tann-Gruppe zurückzuführen. Das Konzerneigenkapital erhöhte sich im Wesentlichen ergebnisbedingt von 1.384,8 Mio. EUR (31. Dezember 2018) auf 1.508,3 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote blieb mit 62,3 % (31. Dezember 2018: 67,0 %) auf solidem Niveau. Die Eigenkapitalrentabilität lag bei 13,1 % nach 12,1 % im Vorjahr.
Die Finanzverbindlichkeiten, welche überwiegend langfristigen Charakter haben, stiegen akquisitionsbedingt und aufgrund der Finanzierung des Unternehmenserwerbes sowie der erstmaligen Hinzurechnung von Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16 von 211,7 Mio. EUR zum Jahresende 2018 auf 345,4 Mio. EUR zum 31. Dezember 2019.
Die verfügbaren Mittel des Konzerns lagen mit 126,8 Mio. EUR insbesondere infolge der Kaufpreiszahlung für den Erwerb der Tann-Gruppe und der Dividendenzahlung unter dem Vergleichswert des Vorjahres (31. Dezember 2018: 261,1 Mio. EUR). Die Nettoverschuldung belief sich damit zum Jahresende 2019 auf 218,6 Mio. EUR (31. Dezember 2018: Nettoliquidität 49,4 Mio. EUR).
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020
Die europäischen Volkswirtschaften verlaufen mit geringer Dynamik. Der Privatkonsum zeigt aber weiterhin eine stabile Entwicklung und damit auch die Nachfrage nach Kartonverpackung. Vor diesem Hintergrund waren die Karton- und Packagingwerke des Konzerns seit Jahresbeginn weiterhin insgesamt gut ausgelastet. Infolge ausreichender Kapazitäten in der Branche bleiben die Absatzmärkte jedoch durch intensiven Wettbewerb gekennzeichnet.
Bei MM Karton steht die Behauptung der Preisniveaus weiter im Fokus. Für beide Divisionen ist es Ziel, in 2020 erneut zu wachsen und die Ergebnisqualität auf hohem Niveau zu behaupten.
Kontinuierliche Investitionen in modernste technologische Neuerungen sowie fortlaufende Maßnahmen zur Verbesserung der Kosteneffizienz und Optimierungen im Produkt- und Absatzprogramm sollen dies weiter ermöglichen.
Ziel ist es, in 2020 bestmöglich an das Rekordjahr 2019 anzuschließen. Nach einem guten Jahresbeginn sehen wir die Herausforderungen im Jahresverlauf zunehmend. Wie bisher werden wir hohe Aufmerksamkeit auf die zukunftsorientierte Entwicklung unserer Werke und Produkte sowie die risikobewusste Fortsetzung unseres globalen Akquisitionskurses richten.
Entwicklung im 4. Quartal 2019
Im vierten Quartal 2019 hat sich die Marktdynamik traditionell zum Jahresende hin verlangsamt, blieb aber insgesamt solider als im Vorjahresquartal, welches durch eine deutliche Abschwächung infolge eines Lagerabbaus entlang der Supply Chain geprägt war.
MM Karton verzeichnete eine Kapazitätsauslastung von 95 % nach 90 % im vierten Quartal des Vorjahres. Das betriebliche Ergebnis der Division lag bei 23,1 Mio. EUR nach 16,5 Mio. EUR. Die Operating Margin erreichte 8,7 % (4. Quartal 2018: 6,3 %).
Das betriebliche Ergebnis von MM Packaging lag vor allem akquisitionsbedingt mit 36,6 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (4. Quartal 2018: 28,3 Mio. EUR), sodass die Operating Margin auf 9,5 % (4. Quartal 2018: 8,4 %) anstieg.
Die konsolidierten Umsatzerlöse lagen mit 620,1 Mio. EUR rund 7,9 % über der Vorjahresperiode (4. Quartal 2018: 574,6 Mio. EUR). Dieser Zuwachs resultiert vor allem aus der erstmaligen Einbeziehung der Tann-Gruppe.
Das betriebliche Ergebnis des Konzerns erhöhte sich auf 59,7 Mio. EUR (4. Quartal 2018: 44,8 Mio. EUR), die Operating Margin auf 9,6 % (4. Quartal 2018: 7,8 %).
Das Ergebnis vor Steuern stieg auf 56,9 Mio. EUR (4. Quartal 2018: 48,9 Mio. EUR), der Periodenüberschuss auf 43,9 Mio. EUR (4. Quartal 2018: 37,8 Mio. EUR).
Entwicklung in den Divisionen
MM Karton
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Verhaltene Nachfrage und steigende Wettbewerbsintensität prägten in 2019 die Rahmenbedingungen auf den europäischen Kartonmärkten. MM Karton konnte sich vor diesem Hintergrund dennoch solide behaupten, Marktanteile halten bzw. ausbauen und mit attraktiven, hochfunktionalen und nachhaltigen Verpackungslösungen überzeugen. Preisdisziplin und der Verfolgung einer selektiven Verkaufspolitik haben wir weiter hohe Priorität eingeräumt. Konsequent wurden die Spezialisierung der Werke sowie das Wachstum mit einem optimierten Produktportfolio und dem Ausbau des Fokus auf das Europageschäft weiterverfolgt.
Auf den Faserstoffmärkten sind die Preise für gemischtes Altpapier sukzessive und jene für frischfaserbasierte Produkte von hohem Niveau zurückgegangen.
Mit 97 % (2018: 97 %) waren die Kapazitäten der Division weiter in hohem Maße ausgelastet. Investitionen sind darauf ausgerichtet, weiteres Wachstum durch kontinuierliche technologische Entwicklung unserer Werke sowie Steigerung von Produkt- und Serviceperformance zu ermöglichen. Der Digitalisierung der Geschäftsabwicklung haben wir seit 2018 besondere Priorität eingeräumt und profitieren heute von hoher Geschwindigkeit, Perfektion und Effizienz.
Aufgrund kurzfristigerer Disposition der Kunden lag der durchschnittliche Auftragsstand mit 68.000 Tonnen unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr (2018: 77.000 Tonnen).
Die Kartonproduktion wuchs um 3,5 % bzw. 59.000 Tonnen auf 1.723.000 Tonnen (2018: 1.664.000 Tonnen). Davon entfielen 1.382.000 Tonnen (80 %) auf Recyclingkarton und 341.000 Tonnen (20 %) auf Frischfaserkarton (2018: 1.313.000 Tonnen bzw. 79 % und 351.000 Tonnen bzw. 21 %). Der Kartonabsatz lag mit 1.705.000 Tonnen leicht unter der Produktion und 2,5 % über dem Vorjahr (2018: 1.663.000 Tonnen).
Die Umsatzerlöse erhöhten sich ähnlich wie die abgesetzte Menge auf 1.078,3 Mio. EUR (2018: 1.062,2 Mio. EUR). Mit einem Anteil von rund 65 % in Westeuropa (2018: 63 %) und 22 % in Osteuropa (2018: 21 %) wurde wie im Vorjahr wieder leicht mehr auf den europäischen Märkten abgesetzt, sodass der Verkaufsanteil in Länder außerhalb Europas auf 13 % (2018: 16 %) zurückging.
Das betriebliche Ergebnis konnte vor allem infolge niedrigerer direkter Kosten und leicht besserer Durchschnittspreise um 14,6 % bzw. 14,1 Mio. EUR auf 110,5 Mio. EUR gesteigert werden (2018: 96,4 Mio. EUR). Die Operating Margin erreichte 10,2 % nach 9,1 % in 2018.
MM Packaging
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Im Zuge schwächerer konjunktureller Rahmenbedingungen wurde in 2019 auch auf dem europäischen Faltschachtelmarkt zurückhaltender disponiert und die Lagerhaltung entlang der gesamten Supply Chain reduziert. Infolgedessen und aufgrund weiterhin ausreichender Kapazitätsreserven setzten sich die hohe Wettbewerbsintensität und Konsolidierung in der Branche fort.
Trotz temporär heterogener Auslastung unter den Werken verzeichnete MM Packaging infolge des guten Auftragsbestandes insgesamt eine stabile Entwicklung. Maßnahmen zur Verbesserung von Kosteneffizienz und Wertschöpfung wie auch die Gewinnung von Neugeschäft wurden konsequent weiterverfolgt und umgesetzt. Dabei bleibt der strategische Fokus darauf ausgerichtet, in einzelnen Märkten wie FMCG (Fast Moving Consumer Goods), Verpackungen für Tabakprodukte, Pharma sowie Personal Care mit spezialisierten Standorten durch höchste Kosteneffizienz und Qualität Stärke zu behaupten und Wachstumschancen zu nutzen.
Die Integration der zu Jahresbeginn erworbenen Tann-Gruppe in die Division bildete 2019 einen besonderen Schwerpunkt. Diese gestaltete sich plangemäß unter Nutzung von Synergien aus der technologischen Nähe und organisatorischen Eingliederung. Wie bereits die unterjährige Entwicklung ist auch das Jahresergebnis von MM Packaging überwiegend durch die erstmalige Einbeziehung der Tann-Gruppe geprägt.
Die verarbeitete Tonnage Karton und Papier erhöhte sich akquisitionsbedingt um 2,5 % auf 785.000 Tonnen (2018: 766.000 Tonnen).
Die Umsatzerlöse verzeichneten einen Anstieg um 14,0 % bzw. 193,8 Mio. EUR auf 1.578,0 Mio. EUR (2018: 1.384,2 Mio. EUR) und verteilten sich zu 49 % und 33 % auf West- und Osteuropa sowie zu 18 % auf außereuropäisches Geschäft (2018: 57 %; 32 %; 11 %).
Das betriebliche Ergebnis erhöhte sich um 20,0 % bzw. 24,1 Mio. EUR auf 144,8 Mio. EUR (2018: 120,7 Mio. EUR), wobei einmalige Aufwendungen in Höhe von -4,8 Mio. EUR aus der Erstkonsolidierung zu verbuchen waren. Die Operating Margin stieg daher nur leicht von 8,7 % auf 9,2 %.
Quartalsübersicht
1) Betriebliches Ergebnis zzgl. Abschreibungen
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Eine Video Präsentation des Vorstandes zum Konzernergebnis 2019 ist auf unserer Homepage www.mayr-melnhof.com abrufbar.
Der Geschäftsbericht 2019 ist ab 8. April 2020 verfügbar.
Nächster Termin:
14. Mai 2020 Ergebnisse zum 1. Quartal 2020