Stanzen: Wie Kekse ausstechen für Fortgeschrittene
Das Stanzen ist in der Verpackungsherstellung eine essenzielle Technik zur Weiterverarbeitung. An sich eine simple Technik – doch damit es perfekt wird, braucht man viel Erfahrung, erklärt Andreas Macku.
Das Stanzen ist in der Verpackungsherstellung eine essenzielle Technik zur Weiterverarbeitung. Meistens wird es direkt nach dem Drucken gemeinsam mit dem Rillen in einem einzigen Arbeitsgang (inline) durchgeführt.
»Es ist wie zu Weihnachten, mit einem Teig und dem Ausstecher dazu«, erklärt Andreas Macku, Head of Innovation bei MMP. Das individuell angefertigte Stanzwerkzeug trennt die Konturen des Produkts mithilfe seiner messerscharfen Kanten aus dem Druckbogen heraus. Damit der gestanzte Teil nicht im Ausstecher hängen bleibt – das kennen Sie vielleicht von den Keksen –, wird außerhalb der Schneidlinien ein Gummi platziert, der das Papier wieder wegdrückt. Erst im folgen den Schritt werden aus den gestanzten Karton bogen die Zuschnitte von Hand oder maschinell ausgebrochen. Die Reste können recycelt werden.
Was macht eine gute Stanzung aus?
Das klingt simpel. »Aber um die besten Ergebnisse zu erzielen, braucht man erfahrene Fachkräfte«, sagt Macku. Denn das erfordert viel Wissen und Geschick – beginnend bei der Wahl des passenden Materials und Werkzeugs. Die Stanze muss bei der Produktion ganz exakt auf die Art und Dicke des Kartons eingerichtet werden, damit die Teile sauber voneinander getrennt werden. Auch Faktoren wie die Lagerung des Materials und die Abnutzung der Stanzform muss man im Auge haben.
Welche Einschränkungen gibt es beim Stanzen?
»Schneiden und Hochprägen an der selben Stelle klappt nicht«, erklärt Andreas Macku. Technisch erforderlich sind Mindestabstände zu Rill und Schneidelinien sowie zu Hoch und Tiefprägungen. Die abgerundete Ecke dieses Magazins wird übrigens gefräst, nicht gestanzt: »Theoretisch könnte man hier stanzen«, sagt Macku, »aber praktisch passt das fertige Magazin nicht durch eine normale Stanzmaschine.«