Ergebnisse zum 1. Halbjahr 2013
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Periodenüberschuss über Vorjahreswert
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Umsatz und Mengen behauptet
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Niedrigere Durchschnittspreise drücken auf betriebliches Ergebnis
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Drittes Quartal auf Niveau des zweiten Quartals erwartet
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MM Packaging expandiert in Südostasien
Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte sich im ersten Halbjahr 2013 in einem Umfeld anhaltender konjunktureller Abschwächung und deutlich zunehmenden Wettbewerbs weiterhin solide behaupten. Mit 54,7 Mio. EUR liegt der Periodenüberschuss um 6,0 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Sowohl die Kartonproduktion als auch die Kartonverarbeitung verzeichneten Mengensteigerungen und eine hohe Auslastung. Trotz signifikant zunehmenden Preiswettbewerbs gelang es dadurch die Umsatzerlöse beider Segmente am bzw. leicht über dem Niveau des Vergleichszeitraumes zu halten. Mit 77,5 Mio. EUR wurde jedoch vor allem preisbedingt ein betriebliches Ergebnis um 4,7 % unter der Vorjahresperiode erzielt.
Der Blick nach vorne zeigt weiterhin keine Aufhellungen in der Nachfrageentwicklung, so dass auch in der zweiten Jahreshälfte mit kurzfristiger Disposition unserer Kunden und anhaltendem Preisdruck gerechnet werden muss. Unter diesen herausfordernden Rahmenbedingungen ist es Ziel, die Ertragskraft des Konzerns durch Preisdisziplin und Hocheffizienz bestmöglich zu halten.
Mayr-Melnhof Packaging setzt die Expansion in Wachstumsmärkten fort und hat heute eine Vereinbarung zum Erwerb von 65 % der Anteile an einem führenden Faltschachtel-hersteller in Vietnam abgeschlossen. Vidon mit Sitz in Ho Chi Minh City ist auf die Fertigung hochwertiger Faltschachteln sowohl im Tief- als auch Offsetdruck ausgerichtet und beliefert internationale wie auch lokale Konsumgüterproduzenten. Im Vorjahr wurden mit rund 170 Beschäftigten Umsatzerlöse von rund 9 Mio. EUR erzielt.
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Konzernkennzahlen – IFRS
1) zum 31. Dezember 2012
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns lagen mit 981,8 Mio. EUR knapp über dem Vorjahresniveau (1. HJ 2012: 975,0 Mio. EUR). In beiden Divisionen standen einem Mengenanstieg niedrigere Durchschnittspreise gegenüber.
Das betriebliche Ergebnis verzeichnete preisbedingt einen Rückgang um 4,7 % bzw. 3,8 Mio. EUR auf 77,5 Mio. EUR. Die Operating Margin des Konzerns veränderte sich entsprechend von 8,3 % auf 7,9 %.
Die Finanzerträge beliefen sich dem gesunkenen Zinsniveau folgend auf 0,7 Mio. EUR (1. HJ 2012: 1,5 Mio. EUR), die Finanzaufwendungen auf -1,8 Mio. EUR (1. HJ 2012: -3,0 Mio. EUR). Das sonstige Finanzergebnis ? netto reduzierte sich von -7,4 Mio. EUR auf -3,0 Mio. EUR. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf den Wegfall des Einmalaufwands aus der Beteiligungsaufstockung am chilenischen Faltschachtelerzeuger Marinetti im Vorjahr zurückzuführen.
Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich demnach auf 73,4 Mio. EUR (1. HJ 2012: 72,4 Mio. EUR). Die Steuern vom Einkommen und Ertrag reduzierten sich von 20,8 Mio. EUR auf 18,7 Mio. EUR, wodurch sich ein effektiver Konzernsteuersatz von 25,5 % (1. HJ 2012: 28,7 %) errechnet.
Der Periodenüberschuss stieg somit um 6,0 % auf 54,7 Mio. EUR (1. HJ 2012: 51,6 Mio. EUR).
Verlauf des 2. Quartals
Kontinuität zum Vorquartal und Vorjahr prägte die Geschäftsentwicklung des Konzerns im zweiten Quartal 2013. Während in der Kartonproduktion die Kapazitäten mit über 99 % wieder voll ausgelastet werden konnten (Q1 2013: 98 %; Q2 2012: 97 %), zeigte sich in der Faltschachtelfertigung aufgrund des allgemein abgeschwächten Konsumverhaltens eine spürbar heterogenere Auslastung der Werke. Ausreichend verfügbare Branchenkapazitäten hielten die Preise in beiden Divisionen weiter unter hohem Wettbewerbsdruck. Die Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten lieferten demgegenüber jedoch keine maßgebliche Margenunterstützung.
MM Karton konnte die Operating Margin sowohl gegenüber dem Vorquartal (Q1 2013: 4,8 %) als auch dem Vorjahr (Q2 2012: 5,8 %) auf 6,5 % verbessern. Die Operating Margin von MM Packaging lag bei 8,6 % (Q1 2013: 9,5 %; Q2 2012: 9,1 %).
Das betriebliche Ergebnis des Konzerns erreichte 39,1 Mio. EUR nach 38,4 Mio. EUR im ersten Quartal 2013 bzw. 38,2 Mio. EUR im zweiten Quartal des Vorjahres, so dass eine Konzern Operating Margin von 8,1 % (Q1 2013: 7,7 %; Q2 2012: 8,0 %) erzielt wurde.
Der Periodenüberschuss betrug 27,7 Mio. EUR (Q1 2013: 27,0 Mio. EUR; Q2 2012: 22,8 Mio. EUR).
Ausblick
Die anhaltend schwache Wirtschaftsentwicklung und zunehmende Zurückhaltung im Privatkonsum werden auch in den kommenden Monaten die Rahmenbedingungen auf unseren europäischen Hauptmärkten bestimmen. Die Visibilität im Auftragseingang bleibt kurzfristig, die Disposition der Kunden volatil und unberechenbarer. Eine Nachhaltigkeit der aktuell noch guten Auslastung ist daher schwer prognostizierbar. Die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten, insbesondere Altpapier, zeigt sich stabil jedoch ohne absehbare Ergebnisunterstützung. Trotz des signifikanten Wettbewerbsdrucks bleibt es aber Ziel, unsere Preise, Margen und Marktanteile bestmöglich zu behaupten. Unsere laufenden Maßnahmen liefern dazu einen wichtigen Beitrag. Im dritten Quartal sollte daher eine Ergebniskontinuität auf dem Niveau des zweiten Quartals möglich sein.
Entwicklung in den Divisionen
MM Karton
1) inklusive Umsatzerlöse zwischen den Divisionen
Zunehmend vorsichtigeres Abnahmeverhalten der Kunden sowie hoher Wettbewerbsdruck unter den Anbietern kennzeichneten die Entwicklung auf dem europäischen Kartonmarkt in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres. Dennoch gelang es MM Karton, die Kartonmaschinen im ersten Halbjahr mit hoher Effizienz ohne marktbedingte Stillstände zu fahren. Die Kapazitätsauslastung belief sich auf 99 % (1. HJ 2012: 97 %), der durchschnittliche Auftragsstand auf 89.000 Tonnen (1. HJ 2012: 75.000 Tonnen).
Obgleich die Beschaffungsmärkte, insbesondere im Bereich der Faserstoffe, keine signifikanten Aufweichungen verzeichneten, hat der Preisdruck deutlich zugenommen. Dieser Entwicklung konnte sich auch MM Karton nicht entziehen, setzte aber notwendige Preisanpassungen selektiv unter Wahrung der Marktanteile.
Mit 804.000 Tonnen lag die Produktion im ersten Halbjahr knapp am Vergleichswert des Vorjahres (1. HJ 2012: 788.000 Tonnen), während die verkaufte Tonnage um rund 5,0 % angehoben werden konnte. Hiervon wurde im Vergleich zum Vorjahr mit 83 % leicht mehr in Europa abgesetzt (1. HJ 2012: 81 %), so dass ein Anteil von 17 % (1. HJ 2012: 19 %) auf außereuropäische Märkte entfiel.
Mengenbedingt erhöhten sich die Umsatzerlöse von 466,5 Mio. EUR auf 476,7 Mio. EUR. Infolge der Umbau- und Stillstandkosten im deutschen Kartonwerk Neuss sowie preisbedingt reduzierte sich das betriebliche Ergebnis aber auf 26,9 Mio. EUR nach 30,8 Mio. EUR im ersten Halbjahr des Vorjahres. Die Operating Margin betrug somit 5,6 % (1. HJ 2012: 6,6 %).
MM Packaging
1 )inklusive Umsatzerlöse zwischen den Divisionen
Erfolgte der Start ins Jahr noch mit einer insgesamt robusten Orderlage, reflektiert sich die fortschreitende Konsumabschwächung in zunehmendem Maße auch auf den europäischen Faltschachtelmärkten. Dies manifestiert sich insbesondere in Überkapazitäten und anhaltend starkem Wettbewerbsdruck unter den Anbietern. Vereinzelte Werksschließungen in der Branche bringen dabei aber kaum spürbare Entlastung.
Unsere Faltschachtelstandorte verzeichneten vor diesem Hintergrund insbesondere im zweiten Quartal eine zunehmend heterogenere Auslastung. Demgegenüber hält eine Vielzahl von Effizienzsteigerungsmaßnahmen die Wettbewerbs- und Ertragsstärke unserer Betriebe auch unter verschärften Rahmenbedingungen weiter hoch. Permanenter Preisdruck und zunehmende Volatilität in der Planung unserer Kunden bleiben aber eine große Herausforderung.
Erforderliche Volumenzuwächse konnten in den ersten sechs Monaten realisiert werden. Die verarbeitete Tonnage erhöhte sich bei gleichzeitig zunehmender Materialeffizienz von
323.000 Tonnen (1. HJ 2012) auf 333.000 Tonnen.
Diesem Mengenanstieg steht jedoch ein Rückgang der Umsatzerlöse um rund 3,1 Mio. EUR auf 557,5 Mio. EUR gegenüber, wobei aber die Herstellkosten im Griff gehalten werden konnten. Entsprechend wurde im ersten Halbjahr 2013 mit 50,6 Mio. EUR ein stabiles betriebliches Ergebnis auf Vorjahresniveau (1. HJ 2012: 50,5 Mio. EUR) verzeichnet. Letzteres war durch Einmalaufwendungen infolge der Schließung der Faltschachtelproduktion in Liverpool belastet. Die Operating Margin bleibt damit konstant bei rund 9 %.
Dritter Faltschachtelstandort in Polen
Im Frühjahr wurde der neu errichtete dritte Faltschachtelstandort in Polen, Bydgoszcz, plangemäß in Betrieb genommen. Der technologische Fokus des Werks liegt auf der Fertigung von Verpackungen aus Mikrowelle. Ein bedeutender Anteil der Produktion wird in europäische Märkte exportiert.
Bau eines vierten Werks in der Türkei
In Gaziantep, im Zentrum der Wachstumsregion Ostanatolien, errichtet Mayr-Melnhof Packaging den nunmehr vierten Faltschachtelstandort in der Türkei. Der Produktionsstart ist für Ende 2013 geplant.
Quartalsübersicht
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Der Halbjahresfinanzbericht 2013 ist auf unserer Homepage unter www.mayr-melnhof.com abrufbar.
Nächster Termin:
14. November 2013 Ergebnisse zum 3. Quartal 2013