Ergebnisse zum 1. Quartal 2010
- Zuwachs bei Umsatz und Ergebnis
- Betriebliches Ergebnis +12,6 %
- Signifikanter Anstieg der Faserkosten
- Operating Margin behauptet
- Gute Auslastung in beiden Divisionen
- Kontinuität für 2. Quartal erwartet
Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte sich auch im ersten Quartal 2010 solide behaupten. Während der Beginn des Vorjahres noch durch starken Abbau von Kundenlagern infolge hoher Unsicherheit bezüglich der Bedarfsentwicklung geprägt war, hat die Kartonnachfrage aus Europa und Übersee in den letzten Quartalen wieder deutlich angezogen. Demzufolge konnten wir das Geschäftsjahr 2010 sowohl in der Karton- als auch in der Faltschachtelfertigung mit einer guten Auslastung beginnen. Der deutliche Mengenzuwachs in der Kartonproduktion ging allerdings mit stark steigenden Altpapierpreisen einher. Auf den europäischen Endmärkten hielt der Preisdruck noch an und die industrieweit für das erste Quartal angekündigte Kartonpreiserhöhung fand nur sehr zögerlich statt. Durch die hohe Produktivität in beiden Divisionen sowie selektives Ordermanagement im Kartongeschäft gelang es uns aber, die Ertragskraft des Konzerns zu halten und parallel zum höheren Volumen auch einen erfreulichen Zuwachs bei Umsatz und Ergebnis zu erzielen.
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Konzernkennzahlen – IFRS
1) zum 31. Dezember 2009
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns erreichten 439,2 Mio. EUR und lagen damit um 14,4 % über dem Vorjahreswert (Q1 2009: 384,0 Mio. EUR). Dieser Anstieg resultiert aus beiden Divisionen, wobei der Großteil auf den erhöhten Kartonabsatz zurückzuführen ist.
Mit einer Operating Margin von 9,2 % (Q1 2009: 9,3 %) konnte die Profitabilität des Konzerns auf Vorjahresniveau gehalten werden. Das betriebliche Ergebnis wurde um 12,6 % bzw. 4,5 Mio. EUR auf 40,2 Mio. EUR verbessert, wobei die Kartonverarbeitung den höheren Wachstumsbeitrag lieferte.
Finanzerträgen in Höhe von 0,8 Mio. EUR (Q1 2009: 3,1 Mio. EUR) standen Finanzaufwendungen von -0,6 Mio. EUR (Q1 2009: -1,5 Mio. EUR) gegenüber.
Das Ergebnis vor Steuern lag mit 39,0 Mio. EUR um 7,7 % über dem Vorjahreswert (Q1 2009: 36,2 Mio. EUR). Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betrugen 11,2 Mio. EUR (Q1 2009: 9,7 Mio. EUR). Der effektive Konzernsteuersatz belief sich damit auf 28,7 % (Q1 2009: 26,8 %).
Der Periodenüberschuss des Konzerns erreichte 27,8 Mio. EUR, dies entspricht einem Anstieg um 4,9 % gegenüber dem Vorjahreswert (Q1 2009: 26,5 Mio. EUR).
Ausblick
Aktuelle Konjunkturdaten indizieren für unsere europäischen Hauptabsatzmärkte auch für die nächsten Quartale sehr geringes Wirtschaftswachstum. Infolge absehbarer Steuererhöhungen und anhaltend hoher Arbeitslosenzahlen gehen wir davon aus, dass der Privatkonsum und somit die Nachfrage nach Karton und Faltschachteln mittelfristig bestenfalls eine leichte Aufholung zeigen werden.
Aktuell zeigt die Auftragslage in beiden Divisionen allerdings noch ein recht gutes Bild. Die Nachhaltigkeit dieser Situation bleibt aber ungewiss.
Der Auftrieb bei den Rohstoffpreisen, insbesondere Altpapier, hat sich im zweiten Quartal weiter zugespitzt. Konsequenterweise werden Preiserhöhungen und Absatzoptimierungen mit höchster Priorität verfolgt, um die Ertragskraft zu halten.
Im Faltschachtelgeschäft kommen die höheren Kartonpreise sukzessive an. Andererseits stehen die Verkaufspreise an die Endkunden nach wie vor unter Druck, wodurch es zunehmend schwieriger wird, die Margen zu behaupten.
Nur höchstmögliche Kosteneffizienz und bestmögliche Qualität werden uns den Rücken stärken.
Den Wachstumskurs werden wir strategiegemäß fortsetzen.
Entwicklung in den Divisionen
MM Karton
Gute Nachfrage und kurzfristige Disposition prägten den europäischen Kartonmarkt in den ersten Monaten des Jahres 2010. Darüber hinaus waren auch die Absatzmärkte außerhalb Europas durch einen erfreulichen Nachfragetrend gekennzeichnet.
Dieser durchwegs positiven Marktentwicklung stand auf der Beschaffungsseite allerdings ein drastischer Anstieg der Altpapierpreise gegenüber. Geringe Altpapierlagerbestände bei hoher Auslastung der Abnehmerindustrien sowie rege Nachfrage aus Asien sind die wesentlichsten Gründe für diese Hausse. Obwohl industrieweit in Europa eine Kartonpreiserhöhung bereits Ende letzten Jahres für den Jahresbeginn 2010 angekündigt worden war, begannen die Preiserhöhungsbemühungen erst mit deutlich angestiegenen Auftragsständen ab dem Quartalsende langsam zu greifen.
Der guten Ordersituation aus Europa und Übersee entsprechend lag der durchschnittliche Auftragsstand von MM Karton in den ersten drei Monaten des Jahres bei 131.000 Tonnen (Q1 2009: 35.000 Tonnen).
Der Kartonabsatz belief sich auf 415.000 Tonnen und erhöhte sich damit um 24,3 % gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres (Q1 2009: 334.000 Tonnen). Hiervon wurden 79 % in Europa und 21 % auf den außereuropäischen Märkten verkauft (Q1 2009: 85 %; 15 %).
Die produzierte Tonnage betrug 404.000 Tonnen nach 340.000 Tonnen im Vorjahr, das ist ein Anstieg um 18,8 %. Die Divisionskapazitäten waren somit zu 97 % ausgelastet (Q1 2009: 81 %).
Weitgehend parallel zur Volumensentwicklung erhöhten sich die Umsatzerlöse um 20,4 % von 182,7 Mio. EUR auf 219,9 Mio. EUR. Vor allem infolge der stark gestiegenen Faserkosten konnte das betriebliche Ergebnis jedoch nur um 5,2 % auf 12,2 Mio. EUR (Q1 2009: 11,6 Mio. EUR) verbessert werden. Die Operating Margin erreichte damit 5,5 % nach 6,3 % im Vorjahr.
Trotz einer anhaltend heterogenen Auslastungssituation in der europäischen Faltschachtelbranche war die Nachfrage im ersten Quartal insgesamt durch ein hohes Maß an Kontinuität und Stabilität geprägt. Vor dem Hintergrund noch immer freier Kapazitäten blieb der Druck auf die Verkaufspreise aber weiterhin sehr hoch.
Mit dem Fokus auf Verpackungen für Güter des täglichen Bedarfs und dem hohen Verkaufsanteil bei multinationalen Kunden verzeichneten die MM Packaging Betriebe in den ersten drei Monaten des Jahres eine durchwegs zufriedenstellende Auslastung.
Die verarbeitete Tonnage erreichte 170.000 Tonnen und stieg damit um 4,3 % gegenüber dem Vorjahreswert (Q1 2009: 163.000 Tonnen).
Analog zum höheren Volumen lagen auch die Umsatzerlöse mit 249,6 Mio. EUR um
5,8 % über dem Vorjahr (Q1 2009: 236,0 Mio. EUR).
Infolge verbesserter Kosteneffizienz konnte das betriebliche Ergebnis überproportional zu den Erlösen um 16,2 % von 24,1 Mio. EUR auf 28,0 Mio. EUR gesteigert werden.
Die Operating Margin stieg in der Folge von 10,2 % auf 11,2 %.
Quartalsübersicht
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Der Bericht über das erste Quartal 2010 ist im Internet unter www.mayr-melnhof.com verfügbar.
Nächster Termin:
17. August 2010 – Ergebnisse zum 1. Halbjahr 2010