Ergebnisse zum 1. Quartal 2020
- Weitgehend kontinuierlicher Geschäftsverlauf
- Ergebnisanstieg infolge deutlich verbesserter Marge bei MM Karton
- MM Packaging auf Vorjahresniveau
- Aufgrund kurzfristiger Visibilität keine Prognose für das laufende Jahr
Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte das erste Quartal 2020 trotz zunehmend herausfordernder Rahmenbedingungen infolge der Covid-19-Pandemie positiv abschließen. Als Hersteller systemrelevanter Produkte, Karton und Kartonverpackung für Konsumgüter des täglichen Bedarfes, verzeichneten wir insgesamt gute Auslastung und konnten die Produktion im Wesentlichen aufrechterhalten.
Während die Umsatzerlöse der ersten drei Monate 2020 gegenüber dem Vorjahr stabil blieben, stieg das betriebliche Ergebnis deutlich. Dies resultiert im Wesentlichen aus einer starken Entwicklung in der Kartondivision, welche insbesondere von vorteilhaften Rohstoff- und Energiekosten sowie einer guten Behauptung der Verkaufspreise getragen war. Das Ergebnis der Packagingdivision blieb demgegenüber vor allem infolge von Änderungen im Produktmix nahe am Vorjahresniveau.
Die MM Gruppe verfolgt höchstmögliche Kontinuität. Aufgrund der kurzfristigen Visibilität und gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten ist jedoch eine weitergehende Einschätzung für das laufende Jahr nicht möglich.
Vorstand und Aufsichtsrat der Mayr-Melnhof Karton AG danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MM Gruppe für ihren großartigen Einsatz zur Aufrechterhaltung des Betriebes in dieser infolge Covid-19 außergewöhnlichen Situation.
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Konzernkennzahlen – IFRS
1) zum 31. Dezember 2019
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns lagen mit 646,6 Mio. EUR leicht über dem Vergleichswert des Vorjahres (Q1 2019: 642,9 Mio. EUR).
Das EBITDA erhöhte sich um 8,8 % auf 98,9 Mio. EUR (Q1 2019: 90,9 Mio. EUR). Das betriebliche Ergebnis stieg um 12,9 % bzw. 7,4 Mio. EUR auf 64,6 Mio. EUR (Q1 2019: 57,2 Mio. EUR) und beinhaltet eine aufwandswirksam erfasste Verbindlichkeit für die Auflösungsvereinbarung mit dem ehemaligen CEO in Höhe von -8,6 Mio. EUR, welche zu gleichen Teilen in den Divisionen verbucht wurde. Im ersten Quartal des Vorjahres wurden einmalige Akquisitionseffekte aus der Erstkonsolidierung der Tann-Gruppe aufgrund der Aktivierung des Auftragsstandes und Vorratsbewertung in Höhe von rund -7 Mio. EUR verzeichnet. Die Operating Margin des Konzerns erhöhte sich auf 10,0 % nach 8,9 % in der Vergleichsperiode.
Finanzerträgen in Höhe von 0,4 Mio. EUR (Q1 2019: 0,4 Mio. EUR) standen Finanzaufwendungen von -2,1 Mio. EUR (Q1 2019: -2,0 Mio. EUR) gegenüber. Das „Sonstige Finanzergebnis – netto“ belief sich auf -0,1 Mio. EUR nach 2,5 Mio. EUR, wobei der Vorjahreswert vor allem durch Fremdwährungsgewinne erhöht war.
Das Ergebnis vor Steuern stieg um 8,1 % auf 62,8 Mio. EUR (Q1 2019: 58,1 Mio. EUR). Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betrugen 17,7 Mio. EUR (Q1 2019: 14,4 Mio. EUR). Daraus ergibt sich eine Zunahme des effektiven Konzernsteuersatzes auf 28,2 % (Q1 2019: 24,8 %), welche im Wesentlichen auf den steuerlichen Effekt aus der Verbindlichkeit für die Auflösungsvereinbarung zurückzuführen ist.
Der Periodenüberschuss erhöhte sich somit um 3,2 % auf 45,1 Mio. EUR (Q1 2019: 43,7 Mio. EUR).
Ausblick
Die gesamtwirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie und damit verbundenen Auswirkungen auf unser Geschäft sind weiter schwer abschätzbar. Gewiss ist, dass eine Rezession bevorsteht, deren Ausmaß, Dauer und Entwicklung nicht prognostiziert werden kann. Auch wenn die Nachfrage für unsere Produkte, Karton und Kartonverpackungen für Güter des täglichen Bedarfes, eine gewisse Resilienz hat und derzeit insgesamt gut läuft, können wir schwer beurteilen, wieviel auf Verbrauch des Endkonsumenten bzw. auf Bevorratung zurückzuführen ist. Auf der Kostenseite stehen wir Preissteigerungen bei dem für uns wichtigen Rohstoff Altpapier gegenüber, welchen wir durch höhere Recyclingkartonpreise entgegenwirken.
Infolge kurzfristiger Visibilität und der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten ist eine weitergehende Einschätzung für das laufende Jahr derzeit nicht möglich. Nachhaltige Investitionstätigkeit soll die Wettbewerbskraft von MM jedenfalls weiter stärken.
Entwicklung in den Divisionen
MM Karton
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Die Nachfrage auf den europäischen Kartonmärkten war im ersten Quartal 2020 durch Kontinuität sowie verstärkte Ordertätigkeit ab Quartalsende gekennzeichnet. MM Karton konnte sich vor diesem Hintergrund mit hoher Auslastung, konsequenter Preispolitik und einer vorteilhaften Kostenentwicklung gut behaupten sowie selektiv Marktanteile hinzugewinnen. Die Supply Chain zeigte sich zum Ausbruch der Covid-19-Pandemie angespannt aber beherrschbar.
Mit 98 % (Q1 2019: 98 %) waren die Kapazitäten der Division weiter nahezu voll ausgelastet. Der durchschnittliche Auftragsstand von MM Karton belief sich auf rund 94.000 Tonnen nach 75.000 Tonnen in den ersten drei Monaten des Vorjahres.
Die Produktion lag mit 435.000 Tonnen leicht über dem Vorjahreswert (Q1 2019: 430.000 Tonnen), die verkaufte Menge mit 444.000 Tonnen (Q1 2019: 421.000 Tonnen) um 5,5 % höher. Rund 85 % wurden in Europa und 15 % auf außereuropäischen Märkten abgesetzt (Q1 2019: 82 %; 18 %).
Auf den Beschaffungsmärkten zeigten die Preise für gemischte Altpapiersorten sowie Energie eine sinkende Tendenz.
Die Umsatzerlöse erhöhten sich moderat von 271,3 Mio. EUR auf 273,5 Mio. EUR während das betriebliche Ergebnis um 24,9 % bzw. 6,8 Mio. EUR auf 34,1 Mio. EUR (Q1 2019: 27,3 Mio. EUR) deutlich anstieg. Die Operating Margin erreichte 12,5 % nach 10,1 % in der Vergleichsperiode.
MM Packaging
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Die Entwicklung auf den europäischen Faltschachtelmärkten war zum Jahresbeginn 2020 ähnlich wie bei Karton durch weitgehend stabile Nachfrage geprägt. Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie und die damit in Verbindung stehenden behördlichen Maßnahmen bewirkten jedoch ab März einen deutlichen Auftragsanstieg bei Verpackungen für Nahrungsmittel und andere Produkte des täglichen Bedarfes. Diesem stand allerdings ein starker Rückgang in hochwertigen Märkten wie Duty-free, Luxury und Kosmetikartikel gegenüber.
Durch gute Zusammenarbeit der Werke und flexible Planung gelang es die großen Herausforderungen an Produktion und Beschaffung, vor allem Transportlogistik, zu bewerkstelligen. Dennoch waren temporär einzelne Werksstillstände ab Mitte März nicht zu vermeiden.
Umsatzerlöse und betriebliches Ergebnis blieben im ersten Quartal mit 401,7 Mio. EUR bzw. 30,5 Mio. EUR auf Vorjahresniveau (Q1 2019: 402,4 Mio. EUR bzw. 29,9 Mio. EUR), wodurch sich auch die Operating Margin mit 7,6 % (Q1 2019: 7,4 %) kaum veränderte.
Die verarbeitete Tonnage stieg vor allem durch Verschiebungen im Produktmix um 4,5 % von 200.000 Tonnen auf 209.000 Tonnen.
Quartalsübersicht
1 inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Nächster Termin:
20. August 2020: Ergebnisse zum 1. Halbjahr 2020