Ergebnisse zum 3. Quartal 2009
- Periodenergebnis knapp über Vorjahr
- Deutlicher Ergebnisanstieg im 3. Quartal
- Traditionell saisonal schwächeres 4. Quartal erwartet
- Nachfrageerholung nicht in Sicht
Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte sich in den ersten drei Quartalen 2009 insgesamt sehr erfolgreich behaupten. Es gelang durch Marktanteilsgewinne und den spürbaren Rückgang der variablen und fixen Kosten die Ergebnisse auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Dies obwohl die Nachfrage zurückging, an Volatilität gewann und sich regional sehr unterschiedlich zeigte.
Mengenbedingt reduzierten sich die Umsatzerlöse des Konzerns um 11,4 %. Das betriebliche Ergebnis erreichte jedoch mit 110,1 Mio. EUR nahezu wieder den Vorjahreswert. Demzufolge stieg die Operating Margin des Konzerns in den ersten neun Monaten 2009 deutlich auf 9,3 % (Q1-3 2008: 8,3 %). Der Periodenüberschuss erhöhte sich aufgrund des niedrigeren Steueraufwandes um 2,4 % auf 80,3 Mio. EUR.
Aktuell liegt der Orderbestand der Kartondivision aufgrund von mehr Aufträgen aus dem außereuropäischen Geschäft mit zwei Wochen leicht höher als in den Vorquartalen. Die Marktsituation in Europa bleibt aber definitiv angespannt. Die Indikationen der Kunden von MM Packaging sind überaus volatil.
Eine weitere Verlangsamung im europäischen Absatz des Konzerns ist nicht auszuschließen, denn die Konsumenten werden im Zuge steigender Arbeitslosenzahlen neben dem bereits massiv geübten Preisbewusstsein auch spürbar bei der Konsummenge einsparen.
Unser Hauptaugenmerk ist darauf gerichtet, den Kern und die Positionierung der Mayr-Melnhof Gruppe solide und ertragsstark zu halten sowie mit Umsicht neue Wachstumsschritte einzuleiten.
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Konzernkennzahlen – IFRS
1) zum 31. Dezember 2008
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns beliefen sich auf 1.186,5 Mio. EUR und lagen damit vor allem mengenbedingt um 11,4 % unter dem Vorjahreswert (Q1-3 2008: 1.338,8 Mio. EUR).
Infolge gesunkener Inputkosten konnte jedoch mit 110,1 Mio. EUR ein betriebliches Ergebnis nahezu auf Vorjahresniveau erzielt werden, wodurch sich die Operating Margin des Konzerns von 8,3 % auf 9,3 % deutlich verbesserte.
Aufgrund niedriger Verzinsung der Liquidität hat sich der Zinssaldo trotz sehr attraktiver Zinsen auf die Finanzverbindlichkeiten spürbar verringert. Finanzerträgen in Höhe von 6,8 Mio. EUR (Q1-3 2008: 10,7 Mio. EUR) standen Finanzaufwendungen von -3,9 Mio. EUR (Q1-3 2008: -5,6 Mio. EUR) gegenüber.
Das Ergebnis vor Steuern erreichte 110,2 Mio. EUR nach 113,7 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag reduzierten sich von 35,3 Mio. EUR auf 29,9 Mio. EUR. Der höhere Wert des Vorjahres resultierte insbesondere aus der Besteuerung einmaliger Erträge aus Beteiligungsveräußerungen. Der effektive Konzernsteuersatz sank damit auf 27,1 % (Q1-3 2008: 31,0 %).
Der Periodenüberschuss erhöhte sich folglich um 2,4 % auf 80,3 Mio. EUR (Q1-3 2008: 78,4 Mio. EUR). Hieraus errechnet sich bei einem einfachen gewichteten Durchschnitt von 21.255.708 Aktien im Umlauf ein Gewinn von EUR 3,69 je Aktie (Q1-3 2008: EUR 3,53).
Verlauf des 3. Quartals
Der Konzern konnte im dritten Quartal sowohl beim Umsatz als auch im Ergebnis die bisher höchsten Quartalswerte im Jahresverlauf erzielen.
Durch eine weitere Steigerung des außereuropäischen Geschäftes erhöhte sich die durchschnittliche Auslastung von MM Karton auf rund 90 % (Q2 2009: 88 %; Q3 2008: 86 %). Die Operating Margin reduzierte sich jedoch gegenüber dem zweiten Quartal insbesondere infolge höherer Aufwendungen für Instandhaltung und Faserstoffe von 7,8 % auf 7,1 % (Q3 2008: 2,0 %).
MM Packaging gelang vor allem aufgrund höherer Auslastung eine deutliche Verbesserung der Operating Margin auf 10,5 % (Q2 2009: 8,8 %; Q3 2008: 10,1 %).
Das betriebliche Ergebnis des Konzerns erreichte 39,9 Mio. EUR nach 34,5 Mio. EUR im zweiten Quartal (Q3 2008: 30,6 Mio. EUR), wodurch die Operating Margin des Konzerns auf 9,6 % anstieg (Q2 2009: 9,0 %; Q3 2008: 6,9 %).
Mit 28,4 Mio. EUR lag auch der Periodenüberschuss deutlich über dem Wert des Vorquartals (Q2 2009: 25,4 Mio. EUR; Q3 2008: 23,0 Mio. EUR).
Ausblick
Eine Nachfrageerholung ist aktuell sowohl im Karton- als auch im Faltschachtelgeschäft nicht in Sicht. Vielmehr ist davon auszugehen, dass mit steigender Arbeitslosigkeit in Europa auch im Privatkonsum zunehmend eingespart werden wird. Vor diesem Hintergrund bleibt die Nachfrage weiterhin durch kurzfristige Disposition der Kunden, hohe Volatilität und anhaltenden Preisdruck geprägt. Dementsprechend ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Ergebniseinschätzung für das Gesamtjahr möglich. Saisonal bedingt rechnen wir vor allem in der zweiten Dezemberhälfte mit einem deutlich niedrigeren Ordereingang als in den Vormonaten. Selektive marktbedingte temporäre Stillstände bleiben damit unausweichlich.
Bei anhaltender bzw. steigender Unterauslastung und möglicher Preisinflation bei Rohstoffen und Energie kann eine Belastung der Margen nicht ausgeschlossen werden.
Die bisherigen Maßnahmen des Konzerns zur Erhöhung von Effizienz und Qualität in Verkauf und Produktion haben sich bewährt und werden entsprechend weiterverfolgt. Die Investitionstätigkeit wird mit Fokus auf Projekte mit raschem Pay-Back fortgeführt.
Ziel bleibt es, den Konzern auch unter absehbar anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen solide zu halten und die Erwirtschaftung nachhaltig hoher Cash Earnings sicherzustellen. Weitere Wachstumsschritte werden vorbereitet und bei überschaubarem Risiko umgesetzt.
Entwicklung in den Divisionen
MM Karton
Analog zum gesamtwirtschaftlichen Abschwung verzeichnete auch die Kartonnachfrage in den ersten drei Quartalen des Jahres 2009 eine deutlich rückläufige sowie stark volatile Entwicklung. Vor diesem Hintergrund lag der Fokus von MM Karton auf einer bestmöglichen Absicherung von Kartonpreisen und Marktanteilen.
Infolge der Nachfrageschwäche auf den europäischen Kernmärkten wurde der Absatz außerhalb Europas sukzessive verstärkt. Dadurch war es möglich, die Auslastung der Kartonmaschinen im Jahresverlauf kontinuierlich zu verbessern. Mit 47.000 Tonnen lag der durchschnittliche Auftragsstand während der ersten drei Quartale nur leicht unter dem Vorjahreswert (Q1-3 2008: 54.000 Tonnen).
Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 1.104.000 Tonnen Karton (Q1-3 2008: 1.228.000 Tonnen) produziert, wodurch eine Kapazitätsauslastung von rund 86 % (Q1-3 2008: 93 %) erzielt wurde.
Der Kartonabsatz belief sich auf 1.090.000 Tonnen und lag damit um 12,1 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres (Q1-3 2008: 1.240.000 Tonnen). Rund 78 % davon wurden in Europa und 22 % auf außereuropäischen Märkten abgesetzt (Q1-3 2008: 80 %; 20 %).
Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Abschwächung waren die Rohstoffmärkte, insbesondere auch Altpapier, in den ersten Monaten des Jahres durch einen deutlich deflationären Trend gekennzeichnet, dem sich jedoch spätestens ab Jahresmitte wieder ein spürbarer Preisauftrieb vor allem bei Faserstoffen anschloss.
Die Umsatzerlöse reduzierten sich sowohl infolge niedrigerer Menge als auch Verkaufspreise um 17,7 % auf 565,6 Mio. EUR (Q1-3 2008: 687,2 Mio. EUR). Im Zuge einer deutlichen Senkung der Kosten konnte das betriebliche Ergebnis allerdings um 15,2 % gesteigert werden, wodurch sich die Operating Margin von 5,1 % auf 7,1 % erhöhte.
MM Packaging
Ein durchwegs heterogenes Bild prägte den europäischen Faltschachtelmarkt in den ersten drei Quartalen 2009. Bezogen auf die Menge haben die Konsumenten bei Gütern des täglichen Bedarfs zwar noch keine wesentlichen Einsparungen getroffen, dennoch war ein Wechsel von hochwertigeren Konsumgütern hin zu einfacheren, günstigeren Produkten bereits deutlich feststellbar.
Sowohl in einzelnen Absatzbereichen als auch unterschiedlich nach Regionen und Kunden verzeichnete MM Packaging einerseits gute Nachfrage, andererseits aber auch temporäre Unterauslastung einzelner Betriebe.
Vor dem Hintergrund gesunkener Rohstoffpreise und der vehementen Verteidigung von Marktanteilen durch den Mitbewerb hat der Druck auf die Preise am Markt stark zugenommen. Darüber hinaus forcieren die Kunden weiterhin Lagerabbau und disponieren sehr kurzfristig, wodurch die Volatilität im laufenden Geschäft deutlich angestiegen ist.
Durch gezielte Maßnahmen in Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen sowie ein Höchstmaß an Flexibilität und den engen Kontakt mit unseren Kunden gelang es MM Packaging, Marktanteile auch unter zunehmend kompetitiveren Rahmenbedingungen abzusichern und auszubauen.
Trotz spürbar höherer Volatilität im Abnahmeverhalten einzelner Großkunden wurden in den ersten neun Monaten des Jahres rund 471.000 Tonnen Karton verarbeitet. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr belief sich damit auf 6,7 %.
Die Umsatzerlöse reduzierten sich vor allem mengenbedingt um 5,8 % auf 711,2 Mio. EUR. Infolge der gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Auslastung lag das betriebliche Ergebnis mit 70,0 Mio. EUR um 8,0 % unter dem Vergleichswert (Q1-3 2008: 76,1 Mio. EUR). Die Operating Margin betrug damit 9,8 % (Q1-3 2008: 10,1 %).
Den detaillierten Quartalsbericht zum 3. Quartal 2009 finden Sie auf unserer Website unter www.mayr-melnhof.com .
Nächster Termin:
17. März 2010 Konzernergebnis 2009