Ergebnisse zum 3. Quartal 2010
- Deutlicher Ergebnisanstieg im 3. Quartal
- Kartonpreiserhöhung kompensiert bisherigen Kostenanstieg
- Hohe Auslastung in beiden Divisionen
- Gute Aussichten für 4. Quartal und Gesamtjahr
Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte vor dem Hintergrund der temporären wirtschaftlichen Erholung in Europa wie erwartet auch im dritten Quartal 2010 den positiven Geschäftsverlauf der Vorquartale fortsetzen. Damit gelang es, in den ersten drei Quartalen 2010 sowohl in der Kartonerzeugung als auch im Faltschachtelgeschäft eine erfreuliche Umsatz- und Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr zu erzielen.
Bei MM Karton lag das primäre Augenmerk auf der Weitergabe des massiven Anstiegs bei Faserstoffpreisen. Mit Vollauslastung im dritten Quartal sind eine spürbare Weitergabe der bisherigen Kostenbelastung sowie eine Erholung der Marge gelungen. MM Packaging konnte die Ertragsstärke insbesondere durch Umsatz- und Volumenszuwachs auf hohem Niveau behaupten, steigende Kartonpreise bleiben jedoch eine große Herausforderung.
Aktuell liegen die Orderhöchststände dieses Jahres bereits hinter uns, dennoch konnte auch das vierte Quartal gut gebucht begonnen werden. Entsprechend der anhaltend positiven Auftragslage ist unmittelbar mit keinen signifikanten Preisrückgängen auf den Beschaffungsmärkten zu rechnen. Vielmehr zeigen nun auch die Preise für Chemikalien und Logistik deutlich nach oben, weshalb seit Anfang Oktober eine neuerliche Kartonpreiserhöhung umgesetzt wird.
Nach dem Schwung in den letzten Monaten gehen wir für die kommenden Quartale allerdings von einer Normalisierung des Geschäftsverlaufs aus.
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Konzernkennzahlen – IFRS
1) zum 31. Dezember 2009
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns lagen mit 1.315,7 Mio. EUR um 10,9 % bzw. 129,2 Mio. EUR über dem Vergleichswert des Vorjahres (Q1-3 2009: 1.186,5 Mio. EUR). Ein deutlicher Mengenzuwachs in beiden Divisionen sowie höhere Kartonpreise waren die wesentlichen Gründe für diesen Anstieg.
Das betriebliche Ergebnis konnte um 12,0 % von 110,1 Mio. EUR auf 123,3 Mio. EUR verbessert werden. Durch Mehrmenge und höhere Kartonpreise gelang es, den bisherigen Preisanstieg bei Inputfaktoren, insbesondere Faserstoffen, zu kompensieren. Die Operating Margin des Konzerns blieb daher mit 9,4 % (Q1-3 2009: 9,3 %) stabil.
Einmalige Aufwendungen aus Beteiligungsveräußerungen betrugen -6,9 Mio. EUR und resultierten im Wesentlichen aus der Beendigung der Kartonproduktion und dem Verkauf der Karton Deisswil AG, Schweiz, im zweiten Quartal.
Das Ergebnis vor Steuern belief sich in der Folge auf 113,9 Mio. EUR nach 110,2 Mio. EUR in der Vergleichsperiode. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie der effektive Konzernsteuersatz blieben mit 30,7 Mio. EUR bzw. 27,0 % nahezu auf Vorjahresniveau
(Q1-3 2009: 29,9 Mio. EUR bzw. 27,1 %).
Der Periodenüberschuss erreichte somit 83,2 Mio. EUR und stieg dadurch um 3,6 % gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres.
Verlauf des 3. Quartals
Weiterhin hohe Auslastung in beiden Divisionen sowie eine deutliche Anpassung der Kartonpreise an das gestiegene Kostenniveau kennzeichneten den Geschäftsverlauf im dritten Quartal.
Mit 99 % waren die Kapazitäten von MM Karton im dritten Quartal voll ausgelastet, nachdem bereits in den Vorquartalen sehr hohe Auslastungsquoten erzielt werden konnten (Q1 2010:
97 %; Q2 2010: 98 %; Q3 2009: 90 %). Durch die Kompensation des bisherigen Kostenanstiegs bei Inputfaktoren wurde die Operating Margin signifikant auf 8,8 % verbessert (Q2 2010: 6,3 %; Q3 2009: 7,1 %).
Gestützt auf eine starke Mengen- und Umsatzentwicklung gelang es, auch die Operating Margin von MM Packaging im dritten Quartal mit 9,9 % weitgehend stabil zu halten (Q2 2010: 10,0 %; Q3 2009: 10,5 %).
Das betriebliche Ergebnis des Konzerns stieg spürbar auf 45,7 Mio. EUR an (Q2 2010:
37,4 Mio. EUR, Q3 2009: 39,9 Mio. EUR), wodurch eine Operating Margin von 10,1 % erzielt wurde (Q2 2010: 8,8 %; Q3 2009: 9,6 %).
Mit einem Periodenüberschuss von 34,3 Mio. EUR konnte das dritte Quartal mit dem historisch bisher höchsten Periodenergebnis abgeschlossen werden.
Ausblick
Angesichts des aktuellen Auftragsstandes ist zumindest bis Jahresende mit einer guten Auslastungssituation in beiden Divisionen zu rechnen. Die Zeichen mehren sich allerdings, dass die Dynamik des laufenden Jahres in den kommenden Quartalen zusehends in eine Normalisierung des Geschäftsverlaufs übergehen wird.
Während sich auf den Beschaffungsmärkten die Preise für Altpapier und Zellstoff auf hohem Niveau stabilisiert haben dürften, befinden sich hingegen andere Kostenfaktoren, insbesondere Logistik und Chemikalien, weiter im Steigen. MM Karton hat daher nochmals die Verkaufspreise zu Beginn des vierten Quartals dem gestiegenen Kostenniveau angepasst.
Die Margen von MM Packaging werden damit auf Sicht durch empfindlich höhere Kartonpreise belastet. Deren sukzessive Weitergabe hat im Verpackungssegment deshalb erste Priorität.
Für das vierte Quartal und Gesamtjahr 2010 kann dennoch weiterhin eine positive Entwicklung erwartet werden.
Großes Engagement gilt der Fortsetzung unseres Wachstumskurses. Höchste Aufmerksamkeit bleibt aber darauf gerichtet, einer möglichen Veränderung der Gesamtwirtschaft adäquat zu begegnen.
Entwicklung in den Divisionen
MM Karton
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Karton hat sich im bisherigen Jahresverlauf 2010 zeitweilig als knappes Gut gezeigt. Die konjunkturelle Verbesserung und ein Auffüllen der Supply-Chain sowie jüngste Kapazitätsschließungen in der Industrie waren wesentliche Gründe für diese Entwicklung. Unter diesen Rahmenbedingungen lag der durchschnittliche Auftragsstand von MM Karton in den ersten drei Quartalen 2010 mit rund 177.000 Tonnen markant über dem Durchschnittswert der Vergleichsperiode im Vorjahr (Q1-3 2009: rund 47.000 Tonnen).
Mit der starken Nachfrage verzeichneten jedoch auch die Preise auf den Beschaffungsmärkten eine massive Aufwärtsbewegung. Insbesondere Altpapier- und Zellstoffpreise waren durch einen drastischen Anstieg gekennzeichnet, dem erst im dritten Quartal eine Stabilisierung auf hohem Niveau folgte. Gestützt durch Vollauslastung und knappe Verfügbarkeit konnte die angestrebte Kartonpreiserhöhung schließlich ab der Jahresmitte in vollem Maße umgesetzt werden, wodurch im dritten Quartal eine maßgebliche Erholung der Marge erreicht wurde.
Der guten Ordersituation entsprechend waren die Kapazitäten von MM Karton in den ersten drei Quartalen 2010 zu 98 % ausgelastet (Q1-3 2009: 86 %). Es wurden rund 1.182.000 Tonnen produziert. Dies entspricht einem Anstieg von 7,1 % gegenüber dem Vergleichswert im Vorjahr (Q1-3 2009: 1.104.000 Tonnen).
Im Gleichklang konnte der Kartonabsatz um 9,5 % auf 1.194.000 Tonnen erhöht werden. Mit rund 83 % hat sich der Verkaufsanteil in Europa gegenüber dem Vorjahr (Q1-3 2009: 78 %) deutlich vergrößert, wodurch der Absatz auf außereuropäischen Märkten auf 17 % (Q1-3 2009: 22 %) zurückging.
Die Umsatzerlöse stiegen sowohl mengen- als auch preisbedingt um 15,3 % von 565,6 Mio. EUR auf 652,3 Mio. EUR. Parallel dazu konnte das betriebliche Ergebnis um 12,2 % auf 45,0 Mio. EUR (Q1-3 2009: 40,1 Mio. EUR) verbessert werden. Die Operating Margin erreichte damit 6,9 % nach 7,1 % in den ersten drei Quartalen des Vorjahres.
MM Packaging
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Das konjunkturelle Zwischenhoch der letzten Monate, welches insbesondere von der überraschend starken deutschen Wirtschaft getragen wurde, hat sich positiv auf den Privatkonsum sowie auf die Verpackungsnachfrage ausgewirkt. Vor diesem Hintergrund verzeichneten die Standorte von MM Packaging während der ersten drei Quartale 2010 eine durchwegs hohe Auslastung. Lange Lieferzeiten bei Karton und die Sicherstellung einer adäquaten Versorgung unserer Kunden waren in diesem Zusammenhang eine besondere Herausforderung im laufenden Geschäft.
Das Hauptaugenmerk lag auf der Weitergabe der signifikant angestiegenen Kartonpreise in einem nach wie vor stark wettbewerbsintensiven Marktumfeld. Die knappe Verfügbarkeit von Karton und die gute Beschäftigungslage wirkten jedoch bisher unterstützend.
Investitionsschwerpunkte betrafen insbesondere den Aufbau und Anlauf von MMP Tehran sowie Modernisierungen des Maschinenparks.
Die verarbeitete Tonnage erhöhte sich um 7,0 % auf 504.000 Tonnen (Q1-3 2009: 471.000 Tonnen).
Analog dazu lagen die Umsatzerlöse mit 755,2 Mio. EUR um 6,2 % über dem Vergleichswert des Vorjahres (Q1-3 2009: 711,2 Mio. EUR). Infolge der guten Mengendynamik sowie hoher Produktivität und Kosteneffizienz gelang es, das betriebliche Ergebnis um 11,9 % auf 78,3 Mio. EUR (Q1-3 2009: 70,0 Mio. EUR) zu verbessern.
Die Operating Margin stieg damit von 9,8 % auf 10,4 %.
Quartalsübersicht
1)inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Der Quartalsbericht zum 3. Quartal 2010 ist auf unserer Homepage unter www.mayr-melnhof.com abrufbar.
Nächster Termin:
17. März 2011 Konzernergebnis 2010