Ergebnisse zum 3. Quartal 2020
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Kontinuierlicher Geschäftsverlauf
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Umsatzerlöse nahe am Vorjahresniveau
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Ergebnis infolge markt- und strukturbedingter Einmaleffekte unter Vorjahr
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Resilienz durch Fokus auf systemrelevante Verpackungsprodukte
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Strategische Schwerpunkte: Kostenoptimierung und Wachstum
Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte auch im 3. Quartal mit solider Mengen- und Cash-Flow-Entwicklung an den bisher insgesamt kontinuierlichen Geschäftsverlauf in 2020 anschließen. Die Konzentration auf die systemrelevanten Produkte, Karton und Kartonverpackung für Güter des täglichen Bedarfes, zeigt trotz herausfordernder Rahmenbedingungen eine gewisse Resilienz. Dem starken Auftragsanstieg zu Beginn der Pandemie Anfang des 2. Quartals folgte im Jahresverlauf eine weitgehende Normalisierung der Nachfrage.
Während die Umsatzerlöse der ersten drei Quartale wieder nahezu das Vorjahresniveau erreichten, liegen die Ertragszahlen erwartungsgemäß infolge von Einmaleffekten vor allem aus markt- und strukturbedingt notwendigen Anpassungen unter dem Vorjahr. Diese belasten das operative Ergebnis kumuliert per Ende September 2020 mit 57,5 Mio. EUR, wovon ein Großteil auf Abschreibungen von langfristigen Vermögenswerten entfällt.
In der Kartondivision trugen insbesondere vorteilhafte Rohstoffkosten sowie eine konsequente Preispolitik zu einer positiven Entwicklung im laufenden Geschäft bei. Die Packagingdivision zeigte sich vor allem aufgrund der insgesamt guten Mengenentwicklung robust.
Kostenoptimierung und vertiefte Marktdurchdringung stehen im Fokus der MM Gruppe mit dem Ziel nachhaltig Wachstum und Ertragskraft in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld zu verbinden. Die darauf gerichteten Investitions-, Innovations- und Akquisitionstätigkeiten werden intensiviert. Wie bereits indiziert, wird das Jahresergebnis aufgrund von Einmaleffekten unterhalb des Vorjahres erwartet.
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Konzernkennzahlen – IFRS
1) zum 31. Dezember 2019
2) inkl. Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns erreichten mit 1.903,5 Mio. EUR nahezu wieder das Vorjahresniveau (Q1-3 2019: 1.924,3 Mio. EUR).
Das betriebliche Ergebnis lag mit 169,3 Mio. EUR um 13,4 % bzw. 26,3 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert (Q1-3 2019: 195,6 Mio. EUR). Hierin sind Einmalaufwendungen in Höhe von 57,5 Mio. EUR aus markt- und strukturbedingt notwendigen Anpassungen sowie der Auflösungsvereinbarung mit dem ehemaligen CEO enthalten. Davon entfallen 38,5 Mio. EUR auf die Kartondivision und 19,0 Mio. EUR auf die Packagingdivision. Abschreibungen erhöhten sich dadurch von 101,6 Mio. EUR auf 137,8 Mio. EUR.
Die Operating Margin des Konzerns belief sich auf 8,9 % (Q1-3 2019: 10,2 %).
Den Finanzerträgen von 1,0 Mio. EUR (Q1-3 2019: 1,0 Mio. EUR) standen Finanzaufwendungen von -5,4 Mio. EUR (Q1-3 2019: -6,3 Mio. EUR) gegenüber. Das „Sonstige Finanzergebnis – netto“ betrug vor allem aufgrund von Änderungen im Fremdwährungsergebnis -4,2 Mio. EUR (Q1-3 2019: 3,9 Mio. EUR).
Das Ergebnis vor Steuern lag damit bei 160,6 Mio. EUR nach 194,2 Mio. EUR im Vorjahr. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich auf 44,3 Mio. EUR (Q1-3 2019: 47,9 Mio. EUR), woraus ein effektiver Konzernsteuersatz von 27,6 % (Q1-3 2019: 24,7 %) resultiert.
Der Periodenüberschuss reduzierte sich entsprechend von 146,3 Mio. EUR auf 116,3 Mio. EUR.
Verlauf des 3. Quartals
Aufgrund einer gut bevorrateten Lieferkette hat sich der Auftragseingang bei MM Karton im Verlauf des 3. Quartals erwartungsgemäß abgeschwächt. Die Kapazitätsauslastung der Kartondivision lag jedoch vor allem aufgrund eines geplanten Umbaus im Kartonwerk Gernsbach, Deutschland, mit 95 % unter dem Wert des Vorquartals und Vorjahres (Q2 2020: 99 %; Q3 2019: 98 %). Demgegenüber zeigte sich die Auftragslage von MM Packaging insgesamt stabil, wobei einem Zuwachs bei Produkten des täglichen Bedarfes (Fast Moving Consumer Goods) niedrigere Mengen in hochwertigen Märkten wie Duty-free, Premium und Kosmetikartikeln gegenüberstanden.
Die konsolidierten Umsatzerlöse lagen mit 637,0 Mio. EUR leicht über dem Vorquartal aber unter dem Vorjahreswert (Q2 2020: 619,9 Mio. EUR; Q3 2019: 648,8 Mio. EUR). Das betriebliche Ergebnis erreichte 46,8 Mio. EUR (Q2 2020: 57,9 Mio. EUR; Q3 2019: 71,6 Mio. EUR) und war durch Einmalaufwendungen in Höhe von 28,0 Mio. EUR belastet. Hiervon entfallen rund 21,0 Mio. EUR auf die Kartondivision infolge der Stilllegung der Kartonmaschine in Hirschwang, Österreich, sowie rund 7,0 Mio. EUR auf die Packagingdivision aufgrund struktureller Anpassungsmaßnahmen. Die Operating Margin des Konzerns belief sich damit auf 7,3 % (Q2 2020: 9,3 %; Q3 2019: 11,0 %). Der Periodenüberschuss betrug 31,4 Mio. EUR (Q2 2020: 39,8 Mio. EUR; Q3 2019: 54,0 Mio. EUR).
Die Kartondivision erzielte eine Operating Margin von 3,5 % (Q2 2020: 9,6 %; Q3 2019: 11,0 %). Die Operating Margin der Packagingdivision lag bei 9,3 % (Q2 2020: 8,4 %; Q3 2019: 10,3 %).
Ausblick
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und des damit verbundenen starken Konjunkturabschwungs auf unser Geschäft und die Lieferkette bleiben weiter schwer einschätzbar. Infolge des Schwerpunktes unserer Geschäftstätigkeit auf systemrelevante Verpackungsprodukte für Güter des täglichen Bedarfes sollte jedoch weiterhin eine gewisse Resilienz gegeben sein. Die aktuelle Entwicklung der Auftragsstände auf normalem Niveau signalisiert Kontinuität aber auch kurzfristige Visibilität. Für den strategischen Rohstoff Altpapier ist coronabedingt mit steigender Preisvolatilität zu rechnen.
Das Jahresergebnis wird aufgrund von Einmaleffekten weiter unterhalb des Vorjahres erwartet.
Der Fokus auf Optimierung der Kostenstrukturen und Erhöhung der Marktdurchdringung wird konsequent fortgesetzt. Darauf gerichtete Investitions-, Innovations- und Akquisitionstätigkeiten werden intensiviert.
Entwicklung in den Divisionen
MM Karton
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Mit Blick auf die ersten drei Quartale 2020 war die Nachfrage auf den europäischen Kartonmärkten insgesamt durch Kontinuität gekennzeichnet. Innerhalb des Jahresverlaufes folgte der verstärkten Ordertätigkeit zu Beginn der Pandemie sukzessive eine Normalisierung. Der durchschnittliche Auftragsstand der Division lag mit 104.000 Tonnen daher noch über dem Vergleichswert des Vorjahres (Q1-3 2019: 71.000 Tonnen). Marktanteile konnten trotz hoher Preisdisziplin selektiv hinzugewonnen werden. Mit 97 % (Q1-3 2019: 98 %) waren die Kapazitäten der Division nahezu voll ausgelastet.
Die Preise für gemischte Altpapiersorten verzeichneten nach einem sprunghaften Anstieg aufgrund von Sammelengpässen während des Lockdowns im Frühjahr in weiterer Folge eine volatile Bewegung auf tieferem Niveau.
Die Kartonproduktion lag mit 1.298.000 Tonnen leicht unter der Vorjahresperiode (Q1-3 2019: 1.303.000 Tonnen), der Verkauf mit 1.294.000 Tonnen leicht darüber (Q1-3 2019: 1.279.000 Tonnen). Wie im Vorjahr wurden rund 84 % in Europa und 16 % auf außereuropäischen Märkten abgesetzt.
Die Umsatzerlöse entwickelten sich mit 797,4 Mio. EUR preisbedingt leicht unter dem Vorjahresniveau (Q1-3 2019: 813,0 Mio. EUR). Das betriebliche Ergebnis reduzierte sich infolge von Einmaleffekten von 87,4 Mio. EUR auf 68,4 Mio. EUR. Die Operating Margin belief sich dadurch auf 8,6 % (Q1-3 2019: 10,8 %).
Stilllegung der Kartonproduktion in Hirschwang, Österreich
Anfang September wurde über die Stilllegung der kleinen Kartonmaschine am österreichischen Standort Hirschwang informiert. Hohe anstehende Ausgaben für die 70 Jahre alte, wettbewerbsschwache Maschine waren nicht zu rechtfertigen. Das Ergebnis der Kartondivision wurde dadurch mit rund 21 Mio. EUR belastet, wovon der überwiegende Teil auf Abschreibungen entfällt. Ein Sozialplan wurde für die betroffenen Mitarbeiter vereinbart. Der Standort Hirschwang wird sich künftig auf die bestehende Faltschachtelproduktion konzentrieren, die durch Investitionen gestärkt werden soll.
MM Packaging
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Die europäischen Faltschachtelmärkte waren in den ersten drei Quartalen 2020 ähnlich wie der Kartonmarkt durch ein hohes Maß an Kontinuität geprägt. Nach einem Auftragseingang auf Rekordniveau zu Beginn der Pandemie Ende des 1. Quartals hat sich dieser weitestgehend normalisiert. Bedingt durch Covid-19 blieb die Situation nach Produktgruppen aber weiter heterogen. Dem Zuwachs bei Produkten des täglichen Bedarfes steht ein Rückgang in hochwertigen Märkten wie Duty-free, Premium und Kosmetikartikel gegenüber. Coronabedingt gab es bisher nur kurzzeitig an einigen Produktionsstandorten Werksstillstände.
Kostensenkungsprogramme durch Investitionen sowie Portfoliobereinigungen wurden konsequent fortgesetzt. Im Zuge dessen wurden im 3. Quartal Aufwendungen für strukturelle Anpassungen erfasst.
Die Umsatzerlöse lagen mit 1.195,5 Mio. EUR (Q1-3 2019: 1.194,6 Mio. EUR) auf Vorjahresniveau. Das betriebliche Ergebnis ging infolge von Einmaleffekten auf 100,9 Mio. EUR (Q1-3 2019: 108,2 Mio. EUR) zurück. Die Operating Margin reduzierte sich entsprechend auf 8,4 % (Q1-3 2019: 9,1 %).
Vor allem durch Verschiebungen im Produktmix stieg die verarbeitete Tonnage um 7,6 % von 591.000 Tonnen auf 635.000 Tonnen.
Quartalsübersicht
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Nächster Termin:
16. März 2021: Jahresergebnis 2020