Konzernergebnis 2008
- Konzernergebnis 2008 wie erwartet unter Rekordwert im Vorjahr
- Dividende mit 1,70 EUR / Aktie auf Vorjahresniveau gehalten
Der Mayr-Melnhof Konzern konnte sich im Geschäftsjahr 2008 auch unter zunehmend schwierigeren konjunkturellen Rahmenbedingungen gut behaupten. Während die Entwicklung in der Kartonproduktion trotz höherer Verkaufspreise infolge deutlich angestiegener marktbedingter Stillstände sowie hoher Energiekosten durch starken Margendruck geprägt war, verzeichnete die Faltschachtelherstellung aufgrund von Mehrumsatz und Produktivitätssteigerungen eine hohe Ergebnisstabilität. Aufgrund des anhaltend ergiebigen Cash Flows konnte für das Jahr 2008 eine Dividende auf Vorjahresniveau sowie hohe Eigenfinanzierungskraft des Konzerns gesichert werden.
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Konzernergebnis 2008
1) inklusive Wertminderung auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns beliefen sich auf 1.731,2 Mio. EUR und lagen damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (2007: 1.737,0 Mio. EUR).
Das betriebliche Ergebnis reduzierte sich um 19,2 % bzw. 32,5 Mio. EUR auf 136,9 Mio. EUR. Dieser Rückgang resultiert aus dem gesunkenen Ergebnisbeitrag der Kartonerzeugung infolge starker Unterauslastung im 3. und 4. Quartal sowie eines deutlichen Anstiegs der Inputfaktorkosten und des Wegfalls des Ergebnisbeitrages der verkauften Altpapierbeteiligungen. Die Operating Margin des Konzerns lag damit bei 7,9 % (2007: 9,8 %), der Return on Capital Employed bei 16,1 % (2007: 20,4 %).
Das Ergebnis vor Steuern erreichte 138,0 Mio. EUR nach 170,9 Mio. EUR im Vorjahr.
Der Jahresüberschuss des Mayr-Melnhof Konzerns betrug 96,9 Mio. EUR nach 116,6 Mio. EUR in 2007.
Konzernbilanz
Die Bilanzsumme des Konzerns belief sich per 31. Dezember 2008 auf 1.425,9 Mio. EUR und lag damit um 107,6 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert (31. Dezember 2007: 1.533,5 Mio. EUR). Das Eigenkapital reduzierte sich von 933,9 Mio. EUR per 31. Dezember 2007 auf 913,7 Mio. EUR zum Ultimo 2008. Dieser Rückgang resultiert vor allem aus dem Erwerb eigener Aktien sowie der Dividendenausschüttung für 2007 und Währungsumrechnungen. Die Eigenkapitalausstattung erhöhte sich demgegenüber von 60,9 % auf 64,1 %.
Die Finanzverbindlichkeiten sind überwiegend kurzfristig und wurden durch Nettotilgungen in Höhe von 25,5 Mio. EUR auf 157,0 Mio. EUR (31. Dezember 2007: 182,5 Mio. EUR) zurückgeführt.
Die verfügbaren Mittel des Konzerns, die sich im Wesentlichen aus Bankguthaben und österreichischen Bundesanleihen mit kurzer Laufzeit zusammensetzen, beliefen sich per Jahresende 2008 auf 346,4 Mio. EUR (31. Dezember 2007: 355,0 Mio. EUR). Sie übersteigen die verzinslichen Verbindlichkeiten um 189,4 Mio. EUR (31. Dezember 2007: 172,5 Mio. EUR), so dass der Konzern weiterhin eine Nettoliquidität aufweist.
Konzern Cash Flows
Der Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit belief sich auf 176,6 Mio. EUR und lag damit um 37,8 Mio. EUR über dem Vorjahreswert. Dieser Anstieg resultierte insbesondere aus einer Reduktion des Working Capitals und geringeren Auszahlungen für Ertragsteuern.
Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit veränderte sich von -4,7 Mio. EUR auf -220,2 Mio. EUR. Diese Differenz ist vor allem auf den Erwerb von österreichischen Bundesanleihen in Höhe von 152,8 Mio. EUR zurückzuführen. Die Nettoauszahlungen für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten betrugen -96,6 Mio. EUR (2007: -92,7 Mio. EUR). Die Auszahlungen für Akquisitionen beliefen sich auf -12,4 Mio. EUR (2007: -4,6 Mio. EUR).
Die Investitionsauszahlungen von MM Karton betrugen -43,0 Mio. EUR (2007: -38,1 Mio. EUR) und betrafen insbesondere Projekte zur Optimierung von Kosteneffizienz und Qualität.
Die Investitionsauszahlungen von MM Packaging lagen bei -55,2 Mio. EUR (2007: -58,6 Mio. EUR). Standorterweiterungen in Polen und der Einsatz neuer Maschinen standen im Mittelpunkt der Investitionstätigkeit.
Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit betrug -115,2 Mio. EUR nach -75,2 Mio. EUR im Vorjahr. Diese Veränderung ist insbesondere auf Nettotilgungen von verzinslichen Finanzverbindlichkeiten sowie höhere Auszahlungen für den Erwerb eigener Aktien zurückzuführen.
Ausblick
Im Zuge der fortschreitenden Rezession im Hauptmarkt Europa erwarten wir für die kommenden Monate eine spürbare Reduktion der Massenkaufkraft, die auch die Karton- und Faltschachtelnachfrage treffen wird.
Im Kartonbereich setzte nach dem deutlichen Auftragsrückgang zum Ende des Jahres 2008 die Nachfrage erst spät und stark verhalten mit hoher Volatilität gegen Ende Januar ein. Damit gibt es keine Anzeichen für eine kurzfristige Verbesserung der Auslastung, wodurch weitere marktbedingte Maschinenstillstände unvermeidlich bleiben. Der Auftragseingang im Faltschachtelbereich ist insgesamt noch gut, weist aber nach Region und Kundensegment bereits starke Unterschiede auf.
Selektive Anpassungen von Mitarbeiterständen an die niedrigeren Auslastungsniveaus einzelner Standorte sind unausweichlich, werden aber unter der Maßgabe gesetzt, die langfristige Leistungskraft des Konzerns nicht zu schmälern.
Der in jüngster Zeit starke Rückgang bei den Rohstoffkosten kann die Margen nicht stützen, sondern verschärft den bereits nachfragebedingten Preisdruck. Vorrangiges Ziel ist es daher, nun Marktanteile zu behaupten bzw. dazuzugewinnen.
In der Produktion liegt allerorts der Schwerpunkt auf Maßnahmen, die dazu beitragen, das Kostengefüge zu verbessern und die Produktivität zu steigern. Die Investitionstätigkeit wird fortgesetzt, wobei der Schwerpunkt auf Projekten mit kurzfristigem Pay-Back liegt.
Ausreichende Liquidität und Finanzierungsmöglichkeiten verbunden mit Kostenführerschaft geben uns eine solide Basis, auch unter den gegebenen Rahmenbedingungen unsere Positionierung innerhalb der Branche weiter zu stärken.
Infolge der unsicheren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Ergebnisprognose für 2009 abgegeben werden.
Entwicklung im 4. Quartal 2008
Wie angekündigt mussten in der zweiten Dezemberhälfte im gesamten Konzern umfangreiche temporäre Abstellmaßnahmen gesetzt werden.
In der Kartonerzeugung ging die durchschnittliche Auslastung von 86 % im dritten Quartal auf 68 % im vierten Quartal markant zurück (4. Quartal 2007: 94 %). Aufgrund von höheren Durchschnittspreisen, infolge von Preiserhöhungen und Einmaleffekten, sowie der Reduktion von Fixkosten erzielte MM Karton dennoch ein positives Ergebnis.
Der rückläufige Preistrend bei Faserstoffen und Energie lieferte dazu jedoch keinen nennenswerten Beitrag.
Die konsolidierten Umsatzerlöse reduzierten sich im Wesentlichen mengenbedingt um 11,7 % auf 392,4 Mio. EUR (4. Quartal 2007: 444,5 Mio. EUR). Das betriebliche Ergebnis ging aufgrund des signifikant niedrigeren Ergebnisbeitrags von MM Karton von 37,2 Mio. EUR im vierten Quartal 2007 auf 26,0 Mio. EUR zurück. Die Operating Margin des Konzerns betrug damit 6,6 % (4. Quartal 2007: 8,4 %).
Der Periodenüberschuss lag bei 18,5 Mio. EUR nach 24,7 Mio. EUR im vierten Quartal 2007.
Entwicklung in den Divisionen
Divisionsübersicht MM Karton
Vor dem Hintergrund des sich beschleunigenden Konjunkturrückganges verzeichnete auch die Kartonnachfrage wie erwartet über den gesamten Jahresverlauf eine deutliche Abschwächung. Trotz der schwierigen Marktvorgabe gelang es jedoch, die infolge von Kosteninflation notwendigen Preiserhöhungen weitgehend umzusetzen.
Aufgrund unserer Preispolitik und zunehmender Vorsicht in der Disposition unserer Kunden, die vor allem in der zweiten Jahreshälfte durch starke Volatilität gekennzeichnet war, reduzierte sich der durchschnittliche Auftragsstand signifikant gegenüber dem Vorjahr von 172.000 auf 48.000 Tonnen.
Nachdem in der ersten Jahreshälfte noch eine durchwegs hohe Auslastung der Kartonmaschinen verzeichnet werden konnte, war das zweite Halbjahr durch einen deutlichen Anstieg marktbedingter Maschinenstillstände geprägt. Insgesamt waren die Kapazitäten von MM Karton im Jahresdurchschnitt 2008 zu 86 % (2007: 97 %) ausgelastet. Die Produktion erreichte 1.527.000 Tonnen und lag damit um 9,2 % unter dem Vorjahr (2007: 1.682.000 Tonnen).
Trotz beginnender Preisentspannung bei einigen Altpapiersorten hat die Kostenbelastung vor allem infolge des Anstiegs bei allen rohölpreisabhängigen Inputfaktoren in den ersten Monaten 2008 zugenommen, weshalb die Kartonpreise ab Herbst erhöht wurden. Infolge der beschleunigten Marktschwäche und vermehrter Maschinenstillstände war jedoch eine Kostenkompensation nicht mehr möglich.
Die verkaufte Menge reduzierte sich um rund 108.000 Tonnen bzw. 6,5 % auf 1.547.000 Tonnen. Trotz höherer Durchschnittspreise waren die Umsatzerlöse mengenbedingt und infolge des Verkaufs der Altpapierbetriebe mit 876,7 Mio. EUR um 5,2 % niedriger als im Vorjahr. Rund 68 % davon entfielen auf Westeuropa, 18 % auf Osteuropa und 14 % auf die außereuropäischen Märkte (2007: 70 %; 19 %; 11 %).
Infolge signifikant höherer Kosten sowie des fehlenden Ergebnisbeitrags der verkauften Altpapierbeteiligungen ist das betriebliche Ergebnis um 46,1 % von 72,6 Mio. EUR auf 39,1 Mio. EUR deutlich zurückgegangen. Die Operating Margin belief sich damit auf 4,5 % nach 7,9 % im Vorjahr.
Divisionsübersicht MM Packaging
Auch auf dem europäischen Faltschachtelmarkt hat sich im Einklang mit der konjunkturellen Abschwächung im Lauf des Geschäftsjahres eine deutlich verhaltenere Disposition der Kunden eingestellt. Innerhalb des breiten MM Packaging Standortnetzes mit Fokus auf verschiedene Absatzsegmente der Konsumgüterindustrie zeichnete sich gegen Jahresende bereits ein nach Region und Marktsegment stark heterogenes Auslastungsbild ab. Insgesamt gelang es jedoch, aufgrund der Akquisition von Neugeschäft überproportional zum Markt zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen.
Produktivitätssteigerungsprogramme auf sämtlichen Stufen des Wertschöpfungs-prozesses standen auch 2008 im Mittelpunkt unserer betrieblichen Maßnahmen. Einsparungs- und Optimierungsmöglichkeiten im Standortverbund wurden weiter ausgeschöpft.
In einem durch Verdrängungswettbewerb gekennzeichneten Marktumfeld gelang es, die verarbeitete Tonnage mit 652.000 Tonnen nahe am Vorjahreswert (2007: 653.000 Tonnen) zu halten.
Die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Kosten für Karton und rohölpreisabhängige Inputfaktoren konnten über die Absatzpreise weitergegeben werden. In der Folge verzeichneten die Umsatzerlöse einen Zuwachs von 3,3 % bzw. 31,4 Mio. EUR auf 990,0 Mio. EUR. Die regionale Umsatzverteilung blieb mit einem Anteil von rund 70 % in Westeuropa, 28 % in Osteuropa und 2 % in außereuropäischen Märkten konstant.
Das betriebliche Ergebnis wurde gegenüber dem Vorjahr von 96,8 Mio. EUR auf 97,8 Mio. EUR leicht verbessert. Die Operating Margin belief sich damit auf 9,9 % (2007: 10,1 %).
Der Geschäftsbericht 2008 ist ab 8. April 2009 verfügbar.
Nächster Termin:
14. Mai 2009 Ergebnisse zum 1. Quartal 2009