Ergebnisse zum 3. Quartal 2012
- Nachhaltige Ertragskraft in ersten drei Quartalen behauptet
- Erfreuliche Ergebnisverbesserung im 3. Quartal
- Gute Auslastung im Jahresverlauf – Mengendynamik flacht ab
- Keine Entlastung bei Inputpreisen absehbar – Margendruck steigt
- Expansionskurs fortgesetzt
Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte das dritte Quartal 2012 mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung gegenüber den Vorquartalen abschließen. Dadurch gelang es in der Berichtsperiode von Januar bis September 2012 trotz Einmalaufwendungen aus der Schließung eines Faltschachtelstandorts in Großbritannien und zunehmend herausfordernder Marktbedingungen an das hohe Ertragsniveau des Vorjahres anzuschließen. Infolge der gesamtwirtschaftlichen Abkühlung bleibt die Nachfrage in unseren europäischen Hauptmärkten volatil und verhalten. Unsere Konzentration auf Verpackungen für Güter des täglichen Bedarfs und die breite geographische Absatzstreuung erlaubten aber die Kapazitäten in den ersten drei Quartalen insgesamt gut auszulasten.
Mit dem Erwerb von Plegacol, einem weiteren führenden kolumbianischen Faltschachtelerzeuger, wird Mayr-Melnhof Packaging Marktführer bei Faltschachtelverpackungen in Kolumbien. Darüber hinaus ergibt sich zusätzliches Wachstumsmomentum insbesondere aus den neuen Fabriken in Polen und der Türkei sowie ausgewählten Kartonexportmärkten.
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Konzernkennzahlen – IFRS
1) zum 31. Dezember 2011
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns beliefen sich auf 1.467,2 Mio. EUR und lagen damit um 2,1 % bzw. 31,6 Mio. EUR unter dem Vergleichswert des Vorjahres (Q1-3 2011: 1.498,8 Mio. EUR). Höhere Durchschnittspreise bei MM Packaging standen einem leichten Rückgang im verkauften Kartonvolumen gegenüber.
Das betriebliche Ergebnis lag mit 130,0 Mio. EUR um 4,0 % bzw. 5,4 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert (Q1-3 2011: 135,4 Mio. EUR), wobei jedoch einmalige Aufwendungen von rund 9 Mio. EUR im Zusammenhang mit der Schließung des englischen Verpackungswerkes in Liverpool zu verbuchen waren. Die Operating Margin des Konzerns erreichte mit 8,9 % dennoch nahezu den Wert des Vergleichszeitraums im Vorjahr (Q1-3 2011: 9,0 %).
Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 124,2 Mio. EUR nach 128,3 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betrugen 33,3 Mio. EUR (Q1 3 2011: 36,4 Mio. EUR), woraus sich ein effektiver Konzernsteuersatz von 26,8 % (Q1-3 2011: 28,4 %) errechnet.
Damit wurde ein Periodenüberschuss in Höhe von 90,9 Mio. EUR erzielt, der knapp unter dem Vorjahreswert (Q1-3 2011: 91,9 Mio. EUR) liegt. In der Berichtsperiode befand sich ein einfacher gewichteter Durchschnitt von 19.984.740 Aktien im Umlauf, wodurch sich ein Gewinn je Aktie von 4,53 EUR (Q1-3 2011: 4,58 EUR) ermittelt.
Verlauf des 3. Quartals
Vor dem Hintergrund der fortschreitenden konjunkturellen Abschwächung und damit deutlich verhaltenerer Disposition der Kunden konnte sich der Konzern im dritten Quartal insgesamt noch sehr erfolgreich behaupten.
MM Karton gelang es sowohl bei Volumen als auch Durchschnittspreisen an das zweite Quartal anzuschließen. Die Auslastung erreichte 99 %, nachdem die Kapazitäten bereits in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres zu 97 % ausgelastet werden konnten (Q3 2011: 91 %). Gleichzeitig haben die Faserstoffpreise die Höchststände der ersten Jahreshälfte wieder verlassen. Die Operating Margin von MM Karton verbesserte sich somit auf 8,5 % nach 5,5 % im zweiten Quartal 2012 bzw. 5,6 % im dritten Quartal 2011.
MM Packaging konnte an das hohe Ertragsniveau des zweiten Quartals, das durch Einmalaufwendungen aus der Schließung des Faltschachtelwerkes in Liverpool belastet war, anschließen. Die Operating Margin erreichte 10,9 % (Q2 2012: 8,9 %; Q3 2011: 9,9 %). Wesentliche Unterstützung lieferte insbesondere die solide Entwicklung im Bereich Zigarettenverpackung.
Das betriebliche Ergebnis des Konzerns übertraf mit 50,9 Mio. EUR sowohl den Vergleichswert aus 2011 (Q3 2011: 42,7 Mio. EUR) als auch den Wert im zweiten Quartal des laufenden Jahres (Q2 2012: 37,0 Mio. EUR). Die Konzern Operating Margin erreichte 10,3 % (Q2 2012: 7,7 %;
Q3 2011: 8,4 %).
Der Periodenüberschuss lag bei 39,7 Mio. EUR (Q2 2012: 22,7 Mio. EUR, Q3 2011: 27,9 Mio. EUR).
Ausblick
Jüngste Prognosen bestätigen unseren Ausblick zur Jahresmitte. Unser Hauptabsatzmarkt Europa bleibt von anhaltender Rezession geprägt. Mengen- und Wettbewerbsdruck nehmen daher weiter zu. Auftragsstand und Visibilität bleiben kurzfristig, da vorsichtige Disposition weiterhin die Nachfrage nach Karton und Faltschachteln kennzeichnen.
Eine Entlastung bei den Inputpreisen ist demgegenüber noch unabsehbar, denn die Nachhaltigkeit des jüngst spürbaren Rückgangs bei Faserstoffpreisen schwindet und Kosten für Personal, Energie, Logistik sowie Chemikalien bleiben auf hohem Niveau.
Die im laufenden Jahr erreichte Stabilisierung der Ertragskraft auf hohem Niveau steht damit auf Sicht sowohl herausfordernden Kostenentwicklungen als auch fortwährender Marktkonsolidierung gegenüber. Aus gesunder Position die Basis des Konzerns solide zu halten, bleibt Gebot der Stunde, verbunden mit dem Ziel, unsere Margen bestmöglich zu behaupten.
Unsere Wachstumsstrategie werden wir konsequent fortsetzen, wobei sich der Fokus wie zuletzt vor allem auf die Zukunftsmärkte außerhalb Westeuropas konzentriert.
Entwicklung in den Divisionen
MM Karton
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Nach einer kurzfristigen Nachfragebelebung zu Jahresbeginn, die im Wesentlichen auf ein Wiederauffüllen der Supply-Chain zurückzuführen war, kennzeichnen Vorsicht und kurzfristige Disposition die Nachfrageentwicklung im weiteren Jahresverlauf. Vor diesem Hintergrund lag auch der durchschnittliche Auftragsstand von MM Karton in den ersten drei Quartalen 2012 mit
71.000 Tonnen spürbar unter dem Durchschnittswert der Vergleichsperiode des Vorjahres
(Q1-3 2011: 105.000 Tonnen), da die Kunden im europäischen Hauptmarkt zunehmend auf Sicht planen.
Durch hohe Flexibilität in Produktion und Verkauf gelang es aber, die Kapazitäten von MM Karton in den ersten drei Quartalen 2012 mit 98 % nahezu voll auszulasten (Q1-3 2011: 96 %).
Obgleich die Preise für Altpapier nach einem rasanten Preisanstieg zu Jahresbeginn ab der Jahresmitte Zeichen einer Entspannung zeigten, lag ein Hauptaugenmerk darauf, die durchschnittlichen Verkaufspreise entsprechend der nachhaltig hohen Inputkosten für Energie, Chemikalien und Logistik bestmöglich zu behaupten.
Mit 1.186.000 Tonnen wurde in den ersten drei Quartalen etwas mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Q1-3 2011: 1.169.000 Tonnen) produziert. Demgegenüber reduzierte sich das verkaufte Volumen um 34.000 Tonnen bzw. 2,9 % von 1.184.000 Tonnen auf 1.150.000 Tonnen. Hiervon wurden 81 % in Europa und 19 % auf den außereuropäischen Märkten abgesetzt (Q1-3 2011: 79 %; 21 %).
Parallel zur verkauften Menge gingen die Umsatzerlöse von 733,8 Mio. EUR auf 703,7 Mio. EUR um 4,1 % zurück. Vor allem kostenbedingt lag das betriebliche Ergebnis mit 49,6 Mio. EUR um
7,1 Mio. EUR bzw. 12,5 % unter dem Rekordwert des Vorjahres (Q1-3 2011: 56,7 Mio. EUR). Die Operating Margin erreichte somit 7,0 % (Q1-3 2011: 7,7 %).
MM Packaging
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Kontinuierliche Abschwächung kennzeichnete auch die Entwicklung auf den europäischen Faltschachtelmärkten im bisherigen Jahresverlauf. Gründe dafür liegen sowohl in einem deutlichen Lagerabbau bei den Kunden als auch in der allgemeinen Konsumabschwächung. Demzufolge prägen zunehmende Kurzfristigkeit und Volatilität im Auftragseingang sowie intensivierter Wettbewerb das Marktgeschehen.
Diesen wachsenden Herausforderungen begegnet MM Packaging durch kontinuierlich verbesserte Hocheffizienz in der Produktion sowie intensive Kundenfokussierung. Dadurch gelang es in den ersten drei Quartalen dieses Jahres die Ertragskraft auf hohem Niveau zu halten.
Die Auslastung der Division zeigte sich in der Berichtsperiode insgesamt noch robust, jedoch mit wachsender Heterogenität unter den einzelnen Standorten infolge der unterschiedlichen Ausrichtung auf Regionen und Absatzsegmente. Besonders erfreulich war die Entwicklung im Bereich Zigarettenverpackung während im Bereich Lebensmittel die zunehmende Konsolidierung in Europa spürbar wird.
Mit rund 490.000 Tonnen lag die verarbeitete Tonnage der ersten neun Monate 2012 um 5,2 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres (Q1-3 2011: 517.000 Tonnen). Diese Reduktion resultierte vor allem aus Materialeinsparungen durch verbesserte Effizienz als auch aus Änderungen im Produktmix.
Die Umsatzerlöse erreichten mit 842,5 Mio. EUR nahezu das Vorjahresniveau (Q1-3 2011:
850,6 Mio. EUR). Beim betrieblichen Ergebnis gelang trotz hoher Einmalaufwendungen aus der Schließung des englischen Verpackungswerks in Liverpool ein leichter Zuwachs von 78,7 Mio. EUR auf 80,4 Mio. EUR. Die Operating Margin belief sich somit auf 9,5 % (Q1-3 2011: 9,3 %).
Neues Faltschachtelwerk in Polen
Dem dynamischen Wachstum von MM Packaging in Polen entsprechend wird aktuell in Bydgoszcz ein hochmoderner dritter polnischer Faltschachtelbetrieb errichtet. Die Inbetriebnahme des Werkes ist für Januar 2013 geplant.
Entwicklungszentrum für Verpackungstiefdruck in Trier
In Trier wurde das weltweit modernste Entwicklungszentrum für Verpackungstiefdruck aufgebaut mit dem Ziel, in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden neue Wachstumsmöglichkeiten in diesem Technologiebereich zu nutzen.
Quartalsübersicht
1)inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
1) inklusive Umsatzerlösen zwischen den Divisionen
Der Bericht zum 3. Quartal 2012 ist auf unserer Homepage unter www.mayr-melnhof.com abrufbar.
Nächster Termin:
14. März 2013 Konzernergebnis 2012